Carsten Saalwächter hat uns schon beim ersten Besuch nachhaltig beeindruckt - mit seiner offenen Art und seinen herausragenden Burgundern gleichermaßen! Ein befreundeter Sommelier hatte uns einen Besuch bei dem talentierten Jungwinzer ans Herz gelegt, also nutzten wir die nächste Weinreise direkt für einen Abstecher nach Rheinhessen. Beziehungsweise Rheingau. Oder wars doch Rheinhessen?
Die Weißweine und die Hälfte seiner Rotweine wachsen rund um seinen Heimatort Ingelheim in kargen, kalkhaltigen Weingärten, die von der Flurbereinigung verschont wurden und dadurch reich an alten Rebstöcken sind. Auf dieses Startkapital konnte Carsten Saalwächter dank der langen Geschichte des elterlichen Weinguts zurückgreifen. Außerdem hatte er das Glück, an einige Parzellen in der Rheingauer Toplage Höllenberg zu gelangen, wo ebenfalls uralte französische Pinot Noir Reben stehen.
Weingut Saalwächter GbR
Binger Str. 18
55218 Ingelheim am Rhein
Telefon +49 172 64 383 53
Burgundersorten sind die große Leidenschaft von Carsten Saalwächter und dominieren das Sortiment. Selbst die beiden Silvaner bilden da keine Ausnahme - sie sind als solche fast nicht zu erkennen, sondern wildern geschmacklich sehr überzeugend im Burgunder-Territorium. Die Spätburgunder von der Rheinhessener Seite sind etwas reifer, dichter und charmanter, während die Assmannshausener Spätburgunder durch Kühle, Finesse und eine drahtige Struktur beeindrucken - in unseren Augen die besten aus dem Rheingau, die wir je im Glas hatten.Binger Str. 18
55218 Ingelheim am Rhein
Telefon +49 172 64 383 53
Dabei beeindruckt besonders, dass Carsten schon eine so klare Stilistik gefunden hat, die sich durch das ganze Sortiment zieht - der Jahrgang 2018 ist gerade mal sein zweiter in Eigenregie. Seine Weine sind karg, geprägt von fester Struktur, einem kompakten Tanningerüst (auch bei den Weißweinen), mit geradlinigem Zug und großem Tiefgang. Im Keller arbeitet er sehr minimalistisch und pragmatisch auf Eleganz hin, im warmen 2018er Jahr wurden bei den Spätburgundern mehr Rappen benutzt und die Maische dafür weniger bewegt, in 2019 war es dann umgekehrt. Die Weine werden spontan vergoren, bleiben anschließend für 22 Monate auf der Vollhefe im Holzfass und werden ohne Schönung oder Filtration gefüllt. Die Weine von Carsten Saalwächter sind kernig und durchaus fordernd, sie profitieren allesamt von Flaschenreife und viel Luft - dann sind sie ein Leckerbissen für Burgunder-Liebhaber mit großem Unterhaltungswert und gefährlich viel Trinkfluss.
Jahrgang 2019
Der 2019er Jahrgang ist bei Carsten Saalwächter insgesamt etwas stoffiger, engmaschiger und dunkler als das Vorjahr. Die Weine bringen eine kargere Struktur und noch etwas mehr Charakter mit als die saftig-charmanten 2018er. Dabei ist beeindruckend, wie klar und fokussiert die Weine sind - man spürt keinerlei Holz, sondern Boden und Mineralik. Die Unterschiede zwischen den Kalkböden in Ingelheim und dem kargen Schiefergestein in Assmannshausen kommen in 2019 noch stärker zur Geltung. Die Spätburgunder vom Kalk zeigen sich etwas offener, filigraner und mit mehr Frucht. Die Weine aus Assmannshausen sind dunkler, engmaschiger und mit fordender Struktur. Alle haben eins gemeinsam: es sind große Weine mit riesigem Potenzial!
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