Wittmann

Die Philosophie von Philipp Wittmann

Schon Philipps Vater Günter war ein Vordenker. Schon im Jahr 1988, als Bio noch die Ausnahme war, erfolgte auf dem Weingut Wittmann die Zertifizierung. Auf der Suche nach der perfekten Balance im Weinberg und im Wein ging Philipp dann noch einen Schritt weiter und stellte auf biodynamische Wirtschaftsweise um. 2004 folgte die Zertifizierung und mittlerweile ist das Weingut Wittmann Mitglied bei respektBIODYN. Philipp Wittmann ist kein Fanatiker, aber er merkt, dass die Biodynamie seinen Reben Vitalität, Widerstandsfähigkeit und Balance verleiht. Gesundes Lesegut ist die Basis für die großen Weine vom Weingut Wittmann, dafür zeigt sich Vater Günter als Außenbetriebsleiter verantwortlich, der Keller ist das Reich von Philipp Wittmann. Für den Riesling werden die Trauben langsam und schonend gepresst und anschließend in großen, gebrauchten Holzfässern spontan vergoren und ausgebaut. Bei den weißen Burgundern wird der Holzfassbestand durch Halbstückfässer und einige Barriques ergänzt.

Lagen und Weine vom Weingut Wittmann

Das riesige Rennommee vom Weingut Wittmann basiert auf den Großen Gewächsen, die alle ihren typischen Charakter besitzen. Das bekannteste der vier GGs von Philipp Wittmann stammt aus dem Westhofener Morstein. Die Lage reicht bis auf 280 Meter Höhe, der als VDP.Große Lage klassifizierte Teil liegt im Mittelhang zwischen 180 und 240 Metern Höhe. Während in den tieferen Bodenschichten reiner Kalkstein vorkommt, ist der Oberboden von Tonmergel mit Kalkeinlagerungen geprägt. Das Morstein Große Gewächs begeistert mit grandiosem kalkigem Druck und einer einzigartigen Mischung aus Eleganz und Power. Die Trauben für den La Borne Riesling stammen von der höchsten und kargsten Parzelle des Hanges mit altem Rebbestand. Östlich angrenzend befindet sich das Brunnenhäuschen, das noch etwas weiter nach Süden ausgerichtet ist. Auch hier ist der Boden von Kalkgestein geprägt, dem etwas Terra Rossa beigemischt ist, der seine rote Farbe durch das enthaltene Eisenoxid erhält. Das Brunnenhäuschen GG vin Weubgzt Wittmann besticht durch einen ähnlichen Charakter wie der Morstein, mit kalkig-mineralischem Eindruck, ergänzt durch etwas Wärme und Schmelz der Terra Rossa-Böden. Das noch weiter östlich gelegene Kirchspiel ist geschützt nach Osten ausgerichtet und gleicht einem Amphitheater, das sich über Westhofen erhebt. Der Boden besteht auch hier aus Tonmergel mit Kalkeinschlüssen. Von hier kommen die feingliedrigsten und leichtfüßigsten Weine vom Weingut Wittmann. Etwas weiter östlich liegt die Aulerde, die wärmste Lage des Weinguts Wittmann. Der Boden ist der schwerste und in der oberen Schicht von Tonmergel geprägt. Die Trauben reifen hier am schnellsten, entsprechend offen, charmant, reif und dicht präsentiert sich auch das Große Gewächs aus der Aulerde, ohne dabei die typische Eleganz und Finesse vermissen zu lassen. 

Während die Lagen und Böden in Gundersheim denen in Westhofen ähneln, ist Philipp Wittmann in der glücklichen Lage, zusätzlich Weinberge am Roten Hang in Nierstein, genauer gesagt im Orbel und im Ölberg, bewirtschaften zu können. Die steilen Weinberge sind direkt nach Süden ausgerichtet, der Boden besteht aus Rotliegendem, einem roten Tonschiefer. Dank der zerklüfteten Struktur können die Reben tief wurzeln. Die Lagen sind als Große Lagen klassifiziert, trotzdem macht er hier nur einen Ortswein. Die warmen Lagen mit dem sich schnell erwärmenden roten Boden verleihen dem Niersteiner Riesling seine besondere Kraft, Wärme und reife Fruchtaromatik, gepaart mit der Tonschiefer-Mineralität.