In Deutschland sind 140 verschiedene Rebsorten zugelassen, jedoch spielen nicht einmal zwei Dutzend davon eine nennenswerte Rolle im Weinbau. Die 102.000 Hektar Weinbaufläche in Deutschland teilen sich zu 63 Prozent in Weißwein und 37 Prozent in Rotwein auf. Dabei dominiert mit großem Abstand der Riesling mit über 22% der Rebfläche. Bei den weißen Trauben sind Müller-Thurgau und Silvaner immer noch stark vertreten, wobei Weiß- und Grauburgunder weiter aufholen. Chardonnay und die Duftsorten Muskateller und Sauvignon Blanc werden immer beliebter, beschränken sich jedoch bisher auf kleine Flächen.
Bei den Rotweintrauben ist der Spätburgunder die meistangebaute Sorte mit über 11% der deutschen Anbaufläche. Dornfelder (7,8%), Blauer Portugieser, Schwarziesling und Trollinger folgen, aber auch Exoten wie Regent (2100 ha) besetzen in Deutschland trotz geringer Bedeutung weiterhin eine beachtliche Rebfläche. Der Lemberger (Blaufränkisch) ist mit über 1700 ha hingegen auf dem Vormarsch.
Die Vielfalt an klimatischen Verhältnissen und Bodenbedingungen ließen auch in Österreich theoretisch den Anbau von einigen hundert Weinsorten zu, derzeit sind aber nur 35 Rebsorten für Qualitätsweine klassifiziert und zugelassen. Die Anbaufläche von 46.000 Hektar verteilt sich ähnlich wie in Deutschland zu rund 2/3 auf Weißwein und zu 1/3 auf Rotwein. Der Grüne Veltliner ist mit knapp 30% der Rebfläche die Leitsorte, gefolgt vom ebenfalls autochthonen Zweigelt mit 14%. Immer wichtiger wird aber die Rebsorte Blaufränkisch (8%), die seit einiger Zeit auch international Beachtung findet. Blauer Portugieser und Blauburger mit 3,5% bzw. 2% verlieren weiter an Fläche und Bedeutung. Von den internationalen Sorten liegt mittlerweile der Merlot mit 1,4% vorne.
Kleine Farbenlehre: aus grünen, gelben und roten Trauben wird Weißwein gemacht und nur aus blauen Trauben kann man Rotwein herstellen.