Grüner Veltliner liebt Löss
Mit seinen 2.450 Hektar Weingärten liegt der Wagram der Größe nach hinter dem Weinviertel und dem Kamptal auf Platz 3 aller österreichischen Weinregionen. Seine geologischen und klimatischen Ausprägungen machen den Wagram zu einem nahezu ideales Weinbaugebiet. Die Lössanwehung an den Ufern des Urmeeres Tethys formten ein einzigartiges Landschaftsbild. Der Wagram entstand zunächst aus Meeresablagerungen und später durch eiszeitliche Erosions- und Ablagerungsprozesse, die Donau brachte Schotter und Sand aus den Alpen in Richtung Wiener Becken - man kann sich das Tullnerfeld als weite Schotterfläche vorstellen. Die "Wagramkante" entstand durch Ablagerung von ausgeblasenem Flugsand auf der früheren Steilküste der Tethys. Der mächtige Lössboden, der reich an Fossilien und Mineralien ist und eine gute Wasserspeicherkapazität aufweist, verleiht dem Wein vom Wagram nachweislich eine ganz eigenständige Charakteristik - mit betonter Fruchtigkeit, Eleganz und viel Schmelz. Der Einfluss des pannonischen Klimas mit warmen Sonnentagen steht im kongenialem Wechselspiel mit den kühlen nächtlichen Strömungen aus dem nördlich gelegenen Waldviertel. Erst dieses Wechselspiel von Tag und Nacht bringt die heißbegehrte kühle Aromatik in den Wagram Wein. Dieses Terroir kommt vor allem der Hauptsorte des Wagrams, dem Grünen Veltliner, vollends zu Gute. Aber auch der hier (wieder) gepflegte Rote Veltliner gedeiht unter diesen Bedingungen prächtig. Neben dem Veltliner-Duo gibt es noch eine Fülle an weiteren Sorten. Natürlich gedeihen auch Riesling und aus der Burgunderfamilie Weißburgunder und Chardonnay ganz ordentlich. Selbst die Duftsorten Sauvignon Blanc, Traminer und Muskateller gehören mittlerweile ins Wagram. Das Sortenspektrum ergänzen auch Rotweine, vorwiegend die Sorte Blauer Zweigelt, aber auch Pinot Noir. Die bekanntesten Winzer am Wagram sind: Karl Fritsch sowie Josef "Pepi" Fritz, Franz Leth und Mr. Veltliner Bernhard Ott.Südlich der Donau, am Rande des Tullnerfelds, liegt die Weingegend um Klosterneuburg. Hier sitzt die berühmte Weinbauschule und Forschungsanstalt, sowie das größte österreichische Privatweingut im Chorherrenstift mit sehenswerten Kelleranlagen. Urige Heurige mit Donaublick locken Gäste aus dem nahen Wien.