Conrad-Forster-Straße 50
88149 Nonnenhorn, Deutschland
Telefon +49 8382 98780
Betriebsgröße 8 ha
Simon Hornstein: Das Gesicht hinter dem Weingut Seehaldenhof
Mit gerade einmal 32 Jahren kann Simon Hornstein bereits auf eine beeindruckende Reihe an Auszeichnungen verweisen: Eichelmann Entdeckung des Jahres 2021, Vinum Entdeckung des Jahres 2022, Falstaff Newcomer des Jahres 2023 und höchster Neueinsteiger bei Gault & Millau im selben Jahr – um nur einige zu nennen. Das ist umso erfreulicher, da sein eigenständiger Stil elegant, filigran und zurückhaltend ist. Er will das feingliedrige Terroir des Bayerischen Bodensees zum Ausdruck zu bringen und arbeitet im Keller sehr schonend und zurückhaltend. Bei den Weißweinen vertraut er auf Ganztraubenpressung, gefolgt von spontaner Vergärung und langem Vollhefelager – teils bis zu 18 Monate in Barriques und großen Holzfässern. Bei den Pinots setzt Simon auf spontane Maischegärung. Ausgebaut wird vorwiegend in Barriques und bei den Spitzenweinen kommt auch mal ein neues Fass zum Einsatz. Das Holz wirkt dabei aber nie plakativ oder dominant, sondern ist stets harmonisch eingebunden und unterstreicht die kernige Textur der Weine.
Seehaldenhof - Weinbau direkt am Bayerischen Bodensee
Der Seehaldenhof liegt im idyllischen Nonnenhorn, ein paar Kilometer westlich von Lindau – direkt am See. Der Bayerische Bodensee ist landschaftlich reizvoll und touristisch stark geprägt. Viele der Weine werden direkt ab Hof oder auf den zahlreichen Festen und Veranstaltungen verkauft – ein Grund, warum man außerhalb der Region nur selten Bodensee-Weine im Handel findet.
Weinrechtlich gehört die Unterregion Bayerischer Bodensee zum Anbaugebiet Württemberg. Als Württemberger bezeichnet sich hier allerdings kaum jemand – zu unterschiedlich sind die Voraussetzungen. Die Gemeinsamkeiten mit dem Remstal oder dem Unterland sind ohnehin überschaubar. Allenfalls eine gewisse Vorliebe für Burgundersorten ist manchen Winzern gemeinsam.
Lagen und Rebsorten am Weingut Seehaldenhof
Auf dem Seehaldenhof werden auf gut 8 Hektar vor allem Spätburgunder und Chardonnay angebaut. Ergänzt wird das Sortiment durch Müller-Thurgau, Grauburgunder und Weißburgunder. Die beste Lage des Weinguts ist die direkt am See gelegene Seehalde: mit viel Kies und Steinen im sandigen Boden ist sie stark von der letzten Eiszeit geprägt. An zweiter Stelle folgt der Sonnenbichl, eine etwas weiter im Hinterland gelegene Lage mit wärmerem Klima und etwas weniger kargem Boden. Dieser Kontrast spiegelt sich auch in den beiden Spitzen-Chardonnays des Hauses wider.
Obwohl es am See sehr sonnig ist, gilt die Region als Cool-Climate-Gebiet. Die Weinberge liegen durchschnittlich auf etwa 400 Metern Höhe, die Temperatur während der Vegetationsperiode ist mit dem Wonnegau vergleichbar. Ein markanter Unterschied zu vielen anderen Weinbauregionen ist allerdings der hohe Niederschlag – hier nahezu doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Auch wenn der Fokus klar auf Burgundersorten liegt, wird auch der für den Bodensee typische Müller-Thurgau weiterhin gepflegt – unter anderem in der Regionscuvée „Cuvée Bayerischer Bodensee Blanc“.
Nachhaltigkeit und Kellerarbeit am Seehaldenhof
Im Weinberg legt man auf dem Seehaldenhof großen Wert auf Nachhaltigkeit. Mit Einsaaten und viel Handarbeit steht das naturnahe Arbeiten im Vordergrund. Aufgrund des hohen Niederschlags ist das Weingut jedoch nicht biologisch zertifiziert – der Krankheitsdruck ist schlicht zu hoch. Wenn nötig, greift man punktuell auf konventionellen Pflanzenschutz zurück. Als FAIR'N'GREEN-Mitglied hört die Nachhaltigkeit aber nicht am Rebenrand auf – der gesamte Betrieb ist in ein umfassendes Nachhaltigkeitssystem eingebettet. Neben Natur- und Umweltschutz wird auch soziale Verantwortung großgeschrieben.
Im Keller vertraut man bei den Weißweinen auf schonende Ganztraubenpressung, gefolgt von spontaner Vergärung und langem Vollhefelager – teils bis zu 18 Monate in Barriques und großen Holzfässern. Bei den Pinots setzt Simon Hornstein auf spontane Maischegärung. Ausgebaut wird vorwiegend in Barriques, bei den Spitzenweinen kommt auch gerne einmal ein neues Fass zum Einsatz. Das Holz wirkt dabei nie plakativ oder dominant, sondern ist stets harmonisch eingebunden und unterstreicht die kernige Struktur der Weine. Weiß- wie Rotweine werden unfiltriert abgefüllt.