Tokaj

Das wohl bekannteste Weinbaugebiet Ungarns liegt im Nordosten des Landes, nahe der slowakischen Grenze und südlich der Hohen Tatra. Namensgebend ist die Stadt Tokaj an der Teiß, das Gebiet wird von zwei Flüssen eingegrenzt, beide sorgen für ein feuchtes, dem französischen Sauternes nicht unähnlichem Klima, das die Botrytis fördert. Die heutige Weinbauregion Tokaj-Hegyalja umfasst circa 5.250 Hektar Rebfläche und ist hauptsächlich mit den Sorten Furmint (60%), Hárslevelü (Lindenblättriger) und Muskateller bestockt.

Die Geschichte des Tokajers

Der berühmte Tokajer Süsswein heißt Tokaji Aszú und wurde angeblich im Jahre 1562 schon an Papst Pius IV. beim Konzil von Trient gereicht. Spätestens seit dem 17. Jahrhundert wurde der Tokajer an allen europäischen Königshöfen, von Maria Theresia, Zarin Elisabeth, Wilhelm II bis zum französischen Sonnenkönig Ludwig XIV, verehrt. Die Blütezeit des Tokajer Weinbaus war im 17. und 18. Jahrhundert, in diesem Zeitraum wurden unzählige Weinkeller in die dafür hervorragend geeigneten Lößböden gegraben. Danach setzte der Niedergang ein, kriegerische Ereignisse, gewisse Export-Restriktionen zu Maria Theresias Zeiten und nicht zuletzt aufkommende Weinfälschungen, trugen zur Verschlechterung des Rufes des Tokajer im 19. Jahrhundert bei.

Tokajer Wein

…das ist vor allem der Tokaji Aszú der in etwa der deutschen Trockenbeerenauslese oder des österreichischen Ausbruchs entspricht. Er wird ausschließlich aus von Botrytis befallenen Trauben der Sorten Furmint und Hárslevelü hergestellt. Der Ausbau erfolgt traditionell eher oxidativ - das heißt ein gewisser Sauerstoffkontakt ist erwünscht, dadurch erhält der Tokajer den typischen Charakter, der leicht an Sherry oder Madeira erinnert. Die irreführenden Bezeichnungen Tokajer im Friaul für die Rebsorte Tocai Friulano oder im Elsass für Tokay d'Alsace (Synonym für Pinot Gris) dürfen gemäß EU-Herkunftsschutz nicht mehr verwendet werden.
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