Die Reben in der Lage Höllenberg sind über 40 Jahre alt und stehen auf grauem Schiefer mit Eiseneinschlüssen, bestes französisches Rebmaterial in einer der renommiertesten Spätburgunder-Lagen Deutschlands. Das Renommée stammt allerdings aus den 20er bis 40er Jahren des letzten Jahrhunderts und ging über die letzten Jahrzehnte fast gänzlich verloren. Das will Carsten Saalwächter ändern und konnte einige aufregende Spätburgudner-Parzellen erstehen, mit denen ihm das durchaus gelingen kann.

Die Nase strahlt und brilliert, sehr ähnlich dem La Premiere, dabei aber etwas ruhiger und zurückhaltender, dunkler und auch eine Spur mehr Rauchigkeit und reifere Fruchtausprägung, Schwarzkirsche und Zwetschge, Blaubeere und ein Hauch Rosmarin, kraftvoll und doch filigran, dabei noch tiefgründiger und komplexer, braucht viel Luft (man kann sich ewig damit beschäftigen). Am Gaumen mit engmaschiger Struktur, fast salzig und mit mehr Mineralik, ganz feinkörniges Tannin und ein filigraner Körper, wieder Kirsche und etwas Johannisbeere, sehr lebendige Säure und eine Frische, die in 2018 wirklich selten zu finden ist. Wenn man ihn jetzt trinkt braucht er viel Luft, noch besser etwas Zeit in der Flasche lassen, großartiger Stoff der ganz weit oben mitspielen kann. [CB 10/2020]