Die naturnahe bzw. integrierte Produktion ist eine umweltschonende Bewirtschaftungsform die zwischen dem konventionellen und dem ökologischen Weinbau angesiedelt ist. Trotz vorhandener Produktionsrichtlinien fehlen wegen der flexiblen Auslegung der Grundsätze detaillierte rechtliche Vorgaben und Zertifizierungsstandards.
Das übergeordnete Ziel ist, möglichst wenig und möglichst schonend in das ökologische Gleichgewicht einzugreifen und die ökologische Vielfalt und die Bodenfruchtbarkeit im Weinberg zu erhalten bzw. zu verbessern. Es liegt auf der Hand, dass jede Ökologisierung mit einer vollflächigen Begrünung und einen humusaufbauenden Kreislauf beginnen muss, wodurch sich die Abwehrkräfte der Reben erhöhen und sich ein ausbalanciertes Gleichgewicht einstellt. Zu den Maßnahmen gehören eine schonende Bodenpflege, organische Düngung mit Kompost, Mulchen sowie Methoden zum Erosionsschutz oder gegen die Bodenverdichtung. Auch biologische Pflanzenstärkungsmittel, die die Widerstandsfähigkeit der Reben gegen Schädlinge erhöhen, werden eingesetzt. Weiters die Schonung und Förderung von Nützlingen, die als natürliche Feinde potenziellen Schädlingen entgegenwirken (z.B: Raubmilben die gegen Spinnmilben wirksam sind) und durch das Aussetzen entsprechender Wirtspflanzen gefördert werden. Ganzjährig Schafe in den Weingärten erledigen das Mähen, Stämme putzen, Düngen und der Humusgehalt des Bodens wird verbessert. Auch mechanische Verfahren wie Netze und biotechnische Maßnahmen wie Pheromonfallen werden eingesetzt. Der Einsatz von chemischen Substanzen zum Pflanzenschutz soll so auf ein absolutes Minimum reduziert werden oder ganz entfallen können. Winzer wie Pepi Umathum oder Ernst Triebaumer sind hier den zertifizierten Betrieben ebenbürtig.