Der Spätburgunder Alte Reben stammt von 40 bis 50-jährigen Reben und diese Weingärten sind mit Ingelheimer Klonen bestockt, die auf kargem Muschelkalk wachsen. Wie bei den anderen Spätburgundern ist in 2018 ein größerer Anteil an Ganztrauben mit dabei, bei den Alten Reben knapp ein Viertel. Vergoren im offenen Bottich für zwei Wochen, wobei die Maische nicht untergestoßen wurde, sondern lediglich überschwallt. Der Ausbau erfolgte im gebrauchten Barrique für 22 Monate und der Wein wurde ohne Schönung und Filtration abgefüllt.

Man merkt sofort das die Alten Reben die Hitze und Trockenheit des Jahrgangs besser weggesteckt haben, denn dieser Spätburgunder zeigt sich filigraner und harmonischer als die Basis. In der Nase mit reifer roter Frucht, offener und saftiger, frische Kirsche und ein Hauch Erdbeeren, dazu auch hier ein kühler Touch mit Minze und Eukalyptus, filigran und insgesamt schon zugänglich. Am Gaumen ein ähnliches Bild, die Kraft ist da, aber die Alten Reben verpacken das Tannin etwas harmonischer, helle Frucht, fast Johannisbeere und Zwetschge, feingliedriges Tannin, dazu spürt man auch die Kalkmineralik, saftig und mit spannender Struktur, bleibt sehr lange und filigran am Gaumen hängen. Unbedingt viel Luft geben, denn erst am zweiten Tag (in der Flasche) zeigt der Spätburgunder Alte Reben von Carsten Saalwächter seine ganze Qualität. [CB 10/2020]