Der Comondor ist die Spitzen-Cuvée und das Flaggschiff des Hauses Nittnaus und das schon seit 1990. Entstanden ist er in einer Zeit, in der alle Welt Bordeaux trinken wollte. Daher bestand er ursprünglich aus Merlot und Cabernet Sauvignon. Mit der Zeit hat Hans Nittnaus dem Comondor mehr regionale Typizität verliehen und den Cabernet durch Blaufränkisch ausgetauscht. Auch weil die Reifebedingungen für Blaufränkisch im Burgenland weitaus besser sind als für Cabernet Sauvignon. Die genaue Zusammensetzung unterscheidet sich jedes Jahr ein wenig, der 2017er besteht aus 80% Merlot und 20% Blaufränkisch. Die Trauben kommen aus den Golser Weinbergen, mit etwas mehr Lehm und Ton hervorragend für Merlot geeignet, werden handgelesen, spontan vergoren und der Wein anschließend für fast zwei Jahre (22 Monate) in 500L-Fässern ausgebaut.

Nach anfänglichen Sorgen wegen der Trockenheit hat sich 2017 im Nachhinein als Bilderbuch-Jahr herausgestellt. In der Nase merkt man sofort die Kraft und Reife des Jahrgangs. Zwetschgenröster, Zwetschgenmus, Schwarzkirschen, Zimt und Gewürznelken, dazu etwas Zartbitterschokolade. Leicht balsamisch und sehr intensiv auch am Gaumen. Dunkle Rauchigkeit, reife und teilweise auch getrocknete Frucht im Zusammenspiel mit dem mürbem Tannin machen ihn zu einem charmanten, sehr stimmigen und harmonischen Kraftprotz. Am zweiten Tag sogar noch etwas mürber, pflaumiger und geschmeidiger. Ein Wein, der heute wie damals für Furore sorgt. [AS 10/2023]