17.5 Points

Die Trauben, aus 60% Zweigelt und 40% Blaufränkisch, für diesen Pannobile stammen von Südhängen rund um Gols sowie von Osthängen des Leithagebirges, spontan vergoren im Holzgärständer, sanft mit einer Korbpresse gepresst, und 21 Monate in gebrauchten 500 L Eichenfässern ausgebaut. In der Nase eine zarte Reduktion nach Feuerstein und Pinienwald, dazu leicht ätherische Noten, Blaubeeren, Schlehen, etwas Veilchen, ein Hauch von Malz und Erdnüssen. Am Gaumen eine feine Naturwein-Textur: saftig, traubig, leicht hefig, dabei sehr frisch und animierend, dezentes Tannin - das mit Luft immer interessanter wird, feste Säure, Waldboden, Zwetschgenröster, Bleistift, saftig und vielschichtig im Abgang. Ein moderner Rotwein mit gutem Reifepotential! [GB 01/2021]

Der gelungene "big move" von Gernot Heinrich: komplett anders als vor 10 Jahren - aber (noch) besser, natürlicher, nachhaltiger, unverfälscht, groß!

Der Chardonnay Astheim ist der neue Einstieg in die Chardonnay-Welt von Sebastian Fürst, Vergärung und Ausbau im Barrique und nach einem Jahr gehts mit der Feinhefe in den Stahltank um noch mehr Zug und Finesse in den Wein zu bekommen. Der 2017er Astheim zeigt sich aufgrund des wärmeren Jahrgangs etwas ruhiger und fruchtiger, feine gelbe Frucht nach Pfirsich und Apfel, dazu eine dezente Rauchigkeit und kühle Kräuternoten mit einem Hauch Eukalyptus, Holz ist in der Nase nicht wahrnehmbar. Am Gaumen direkt mit weichem Körper und etwas Würze, fast etwas Pfeffer und exotische Früchte, Mango und Physalis, ein saftiger und ausgewogener Chardonnay mit viel Charme. [CB 06/2019]

Ein Welschriesling spontan auf der Maische vergoren, unfiltriert und hefetrüb abgefüllt. Mittleres Goldgelb, in der Nase mostig, oxydierte Birnenschale, Bratapfel, eine Spur von Hefeteig. Am Gaumen schmeckt man (noch) die Maische, feste Textur, frische bis kernige Säure, ganz leichter Hefetouch, dazu etwas Gerbstoff, mit gutem Druck im Abgang. Mittleres Naturweinkaliber - sehr trinkig! [GB 03/2020]

Dieser Grüner Veltliner bleibt für über 2 Jahre in alten (neutralen) Holzfässern -im restauriertem Gewölbekeller- auf der Vollhefe und wird danach mit minimaler Schwefelzugabe unfiltriert auf die Flasche gezogen. Helles Goldgelb, vielschichtige Nase nach Marillenröster, hefige Würze mit einem phenolischen Touch, Anklänge von getrocknetem wilden Thymian und frischem Heu. Am Gaumen eine sämige Textur vom Hefelager, sofort setzt aber eine herzhafte Säure mit einer feinen Pfefferwürze ein, dazu etwas salzige Brotkruste, Quitte und Grapefruitschale, extrem guter Zug mit stolzer Länge, massiver Nachhall. Zeigt viele neuen Facetten vom Veltliner auf, ein großer (Natur-)Wein! [GB 10/2019]

Der Chardonnay Feldstück von Matthias Warnung ist wie die meisten seiner Weine über 2 Jahre im großen neutralen Holzfass auf der Vollhefe ausgebaut und wurde ungeschönt und unfiltriert abgefüllt. In der Nase Birne, frische Quitten, Kamille und etwas Heu. Am Gaumen eine dezente Phenolik gepaart mit einer feingliedrigen Säure, kein spürbares Holz, wieder Quitte mit einem leichten Hefetouch, im Abgang leicht salzig mit einem zarten Schmelz und ein wenig Babyspeck. Er ist keiner dieser künstlich überladenen, vor Kraft strotzenden Weine. Er ist in jeder Hinsicht in sich stimmig und glänzt durch seine elegante und zugleich filigrane Art. Ein wunderbarer Einstieg in die Welt der Naturweine! [ND 11/2020]

Was es nicht alles gibt? Müller-Thurgau von der Mosel - vergessen Sie alle Vorurteile, was Julien Renard macht schmeckt sowieso anders! Wurzelechte Rebstöcke auf Schiefer, die ganzen Trauben sehr langsam in einer alten Korbpresse gepresst und über ein Jahr auf der Vollhefe ausgebaut. In der Nase ein bisschen blumig, ein bisschen hefig, dazu duftiger Apfel und Flieder, vielschichtig und einladend. Am Gaumen eine runde Textur mit sehr angenehmer zarter Säure, wieder florale Anklänge, sehr gute Struktur vom Schalenkontakt und der Hefe, klingt sortentypisch dann doch eher zierlich aus. [GB 03/2021]

Der Kalk u. Stein 2019 vom Weingut Rings ist ein weißes Burgundercuvée aus 70% Chardonnay vom Kalk und 30 % Weißburgunder vom Bundsandstein. Der Wein wurde für 2 Winter auf der Vollhefe im Holzfass ausgebaut und unfiltriert und ungeschönt auf die Flasche gezogen. Feine reduktive und vielschichtige Nase, die vor allem von weißem Sesam und Kräutern dominiert wird, hinzu kommt eine feine Würze und eine elegante kalkige Rauchigkeit. Am Gaumen nicht zurückhaltend, mit einer animierenden Säure, puristisch mit Zug und einem Hauch Gerbstoff, der Wein zieht einem ein Lächeln ins Gesicht, wieder Kräuter, Zitronenmelisse und etwas Limette. Uns machte der 2018er Jahrgang bereits Spaß, aber mit dem aktuellen 2019er haben Steffen und Andi Rings wohl den Vogel abgeschossen. [ND 02/2021]

Bester Blaufränker im Vinum Magazin 1/2019 mit 18,5 Punkten

Reinhold Krutzler baut seine Top-Weine nach wie vor zum Großteil in Barriques aus, trotzdem hat man bei seinen Weinen nie ein vordergründiges Holz, es dient vielmehr als strukturgebende Komponente. In der Nase mit klarer Frucht und feiner Würze, Zwetschge und Veilchen, dazu ein Hauch Eukalyptus und intensive schwarze Beeren, mit Luft kommen dezente Röstnoten dazu, Tabak und etwas Kaffee, dicht und sehr komplex. Am Gaumen beginnt es mit der typischen dunklen Würze, hier kommt das Südburgenland ganz klar durch, dazu reife Zwetschge, Sauerkirsche und viel Grip, das Tannin bleibt ganz feinmaschig hängen, dazu eine saftige Säure und viel Finesse, ein klasse Blaufränker der nicht nur kernig und tiefgründig ist, sondern auch finessenreich und animierend. [CB Jg. 2016]

Chris' Favorit des Jahres 2019! Der Nierstein Riesling stammt von den kargen roten Schieferböden am Roten Hang und zeigt sich immer als expressiver Riesling, durchaus mit Kraft und Fülle, dabei aber von viel Struktur und Mineralik geprägt. In der Nase beginnt er direkt salzig, würzig und rauchig, komplex und Tiefgründig, dazu kommt eine wilde Seite, ein Hauch Reduktion und etwas Sesam, Speckbirne und Quitte, sonst eher wenig Frucht, Salzzitrone, unfassbar vielschichtig. Am Gaumen mit ähnlicher Aromatik, salzig und mit lebendiger Säure, karg und mit viel Grip, zitrus, Quittengelee, vibrierend und zupackend, harte Mineralik die sich reinklemmt, Schwarzbrot und wieder dieser feine Naturwein-Touch, ein grandioser Riesling mit genialer Stilistik. [Jg.2018 CB 01/2020]

Ein Welschriesling spontan auf der Maische vergoren, unfiltriert und hefetrüb abgefüllt. Mittleres Goldgelb, in der Nase mostig, oxydierte Birnenschale, Bratapfel, eine Spur von Hefeteig. Am Gaumen schmeckt man (noch) die Maische, feste Textur, frische bis kernige Säure, ganz leichter Hefetouch, dazu etwas Gerbstoff, mit gutem Druck im Abgang. Mittleres Naturweinkaliber - sehr trinkig! [GB 03/2020]

Vorhang auf für unsere dritte Eigenedition! Unsere erste rote kommt aus dem Burgenland, genauer gesagt aus Gols von einem unserer liebsten Winzer: Claus Preisinger. Dieser Wein ist der letzte St. Laurent, den Claus Preisinger produziert hat, denn inzwischen keltert er aus den Trauben ausgefallene Pet Nats. Er hatte nie das größte Faible für die störrische Rebsorte und musste den Wein in den letzten Jahren immer wieder als Landwein abfüllen, da ihm die Prüfnummer verweigert wurde.
Beim 2013er wusste er nicht so recht, was er damit anfangen sollte, da der Wein noch eigenständiger war als die Vorgänger. Da er wusste, dass wir durchaus für ausgefallene Weine zu haben sind, haben wir im Sommer 2016 die erste Flasche aufgerissen. Und siehe da, der Wein hatte sich grandios entwickelt und selbst Claus war begeistert, was der Wein mit einem knappen Jahr Flaschenreife bereits zeigte.

Natürlich handgelesen, im offenen Holzbottich vergoren und nach ca. drei Wochen auf der Maische in gebrauchte Barriques gefüllt, mit minimalem Schwefel und unfiltriert in die Flasche gebracht. 2013 war ein grandioses Jahr im Burgenland, tolle Reife und trotzdem mit Frische und Finesse, genau das zeichnet diesen St. Laurent aus. In der Nase kommt zuerst das inzwischen dezente Stinkerl durch, dann etwas Tabak und Brombeere, saftig und filigran, etwas Erdbeere, dazu kühle Noten mit etwas Eukalyptus, mit Luft kommen nach und nach immer mehr Aromen zum Vorschein. Am Gaumen frisch und mit knackiger Säure, das ist das Rückgrat des St. Laurent Whatever, dazu eine Struktur die großteils filigran wirkt, zwischendurch aber auch einen leicht derben Einschlag hat, rauchige Nuancen, dazu viel Sauerkirsche, etwas Waldbeere, dezentes und sehr mürbes Tannin, zum Abgang hin bekommt er etwas mehr Charme und eine weiche Saftigkeit. [CB 08/2017]

Blaufränkisch von den Kalk- und Schieferböden des Leithagebirges im Norden des Neusiedlersees, spontan vergoren und mit viel Zeit in gebrauchten 500 Liter Fässern ausgebaut. In der Nase sehr rotfruchtig und offen, duftig, mit frischen Cranberries und Weichsel, dazu feine florale Noten und wilde Kräuter, Cassis kommt auch noch dazu, sehr komplex. Am Gaumen von Beginn an sehr charmant, weiches Tannin, mürbe Würze, wieder wilde Kräuter, feine Saftigkeit, sehr ausgewogen, Kirsche und etwas Pflaume, bleibt toll am Gaumen und bringt große Harmonie mit. [GB 09/2020]

Der Dirmsteiner Sauvignon Blanc wird im Holzfass ausgebaut und orientiert sich am Weinstil der Loire. Klassische Fumé-Nase: reif und rauchig, zarter Feuerstein, mit üppiger Exotik unterlegt, Mango und sehr reife Litschi, dazu auch etwas frisch geschnittenes Weißkraut. Am Gaumen eine fast ölige Textur, mächtiger Sauvignon-Körper, die Säure eher verhalten, Grapefruit mit etwas Karamell, klebt sich mit seiner Cremigkeit gut auf den Gaumen. [GB 10/2020]

Der Weingarten für den Weißburgunder "Vom Muschelkalk" liegt unterhalb des Mendelgebirges in Eppan-Berg auf fast 600 Meter Seehöhe, erst im Jahr 2015 haben die Abrahams diese alte Pergelanlage gekauft. Die von Hand selektionierten Trauben werden spontan in gebrauchten 500 Liter Eichenfässern vergoren, nach dem biologischen Säureabbau lagert der Wein für 9 Monate auf der Vollhefe. In der Nase frische Ringlotten, Ananas, Birne, Galia-Melone und ein floraler Touch, minimale Reduktionsnoten. Am Gaumen eine satte Textur, feiner herber Gerbstoff, zarte Säure, harmonisches rundes Mundgefühl, trotzdem guter Zug und gute Länge. [GB 11/2020]

Wer denkt, dass nur Spätlesen oder Auslesen groß sein können, der hat zu wenig von solchen Kabinetten getrunken! Julian Haart schafft es an der immer wärmer werdenden Mittelmosel die Maßstäbe in Sachen Filigranität und Balance zu setzen und das 2019er Goldtröpfchen Kabinett ist der perfekte Wein, um das zu veranschaulichen. Griffig und karg, mit kerniger Säure und vibrierender Struktur, das ist durchaus hart und ein bisschen grob von der Mineralik, aber dabei eben auch unfassbar filigran und mit so einem Zug das man die Flasche eigentlich nicht teilen sollte. Ganz großer Kabi-Stoff, der an der Mittelmosel in dieser Form einzigartig ist. [CB 05/2020]

Grüner Veltliner Ried Vogelsang springt mit dem neuen Jahrgang 2019 in ein neues Kostüm. Nun sprechen wir vom Grüner Veltliner Kalkvogel, vom puren Kalkstein und laut Herbert, einer seiner spannendsten Weine aus dem Jahr 2019. Nicht nur die Ganztraubenpressung bringt diesem Veltliner eine feine Phenolik sondern auch die leichte Berührung mit den Traubenschalen. Viel Zeit und Passion wird in diesen Wein investiert und das Endresultat kann sich mehr als sehen lassen. Im Gegenzug zu den Neuland-Weinen, Foxy und Popcorn wird es hier deutlich ernsthafter und auch üppiger. Tiefgründig, komplex, rauchig aber mit guter Mineralik und durch die südliche Hanglage etwas mehr Umdrehungen. Reife Früchte, Agavendicksaft, herbale fast teeige Aromatik mit seidiger Textur und floraler Duftigkeit. Das klassische Pfefferl eines Grünen Veltliners wäre übertrieben aber eine gute Würze ist gerade mit Luftzugabe gut spürbar. Als Speisenbegleiter oder auch Solo, aber vielleicht nicht am heißesten Sommertag. [NH 03/2021]

Nach 5 Tagen Luft, geöffnet im Kühlschrank - sensationell, ganz feine Reduktion in Stile eines großen Burgunders! [GB 03/2021]

 

Auch dem Rotwein tut die Art&Weise wie Matthias Warnung mit dem Rebensaft umgeht extrem gut. Zwei Jahre im großen Holzfass auf der Hefe, danach unfiltriert mit minimaler Schwefelgabe gefüllt. In der Nase ungemein natürlich, tolle Kräuterwürze: getrockneter Salbei, Fenchel, etwas Bleistift und Feuerstein, aber dann (doch) auch Sauerkirschen und Zwetschgenröster. Am Gaumen eine herbe -minimalistische- Textur, gute lebendige Säure, feines gedecktes Tannin, leicht tintig, wieder diese dezenten Kräuter, intensiv und lang, "urig" im besten Sinn des Wortes. Man würde nicht auf einen Zweigelt tippen - eher auf Herkunft Rhone oder Jura, auch Lehrmeister Tom Lubbe vom Weingut Matassa lässt grüßen! [GB 11/2020]

Dieser Grüne Veltliner stammt von alten Rebstöcken auf schweren Lehm, was dem Wein viel Dichte verleiht. Sehr helles Grüngelb, in der Nase dezent nach Melone, Apfel, Aprikosen, ein Hauch Wiesenkräuter, frisch eingeschenkt vielleicht auch ein grüner Touch mit Heu und Stachelbeeren. Am Gaumen zupackend mit einer sehr sämigen Textur, guter Schmelz, elegant, komplex, sehr balanciert auch die Säure, Steinobst, Ananas, dezente Würze, bleibt gut haften. [GB 10/2020]

Ein Rosé vom Blaufränkisch aus der Toplage bekommt auch nicht so oft! Martin Lichtenberger und Adriana Gonzalez machen bei ihrer Toplage Vorderberg einen Saftabzug um daraus einen kraftvollen und Strukturierten Rose zu erzeugen. Wie alle anderen Weine der beiden wird auch der Rosé im gebrauchten 500 Liter Fass ausgebaut, heraus kommt ein seriöser Rosé der sich als idealer Essensbegleiter präsentiert. In den Nase frische Frucht, Himbeere und Johannisbeere, dazu kühle und rauchige Noten, etwas Minze und Rhabarber, dazu Eukalyptus und etwas rauchig, sehr geradlinig und zugänglich. Am Gaumen mit tiefer Würze und saftigem Kern, sehr feingliedriges Tannin, weich und mit Kraft, wieder Eukalyptus, Brombeere und etwas Grapefruit, intensiver und einnehmender Rosé. [CB 09/2018]
Unwiderstehliche Nase: Zwetschgendatschi, Himbeermark, feinziseleirt am Gaumen, im Nu war die Flasche leer. [GB 09/2018]

Ein Welschriesling spontan auf der Maische vergoren, unfiltriert und hefetrüb abgefüllt. Mittleres Goldgelb, in der Nase mostig, oxydierte Birnenschale, Bratapfel, eine Spur von Hefeteig. Am Gaumen schmeckt man (noch) die Maische, feste Textur, frische bis kernige Säure, ganz leichter Hefetouch, dazu etwas Gerbstoff, mit gutem Druck im Abgang. Mittleres Naturweinkaliber - sehr trinkig! [GB 03/2020]

Medium yellow, peaches and pineapple roasted almonds and honey as well as mineral flavors, complex, yet still very young on the nose, very concentrated and rich in extract, full-bodied and potent but balanced with fresh acidity and extract, pineapple dried abricots and white peaches on the palate very opulent and powerful though pure and precise, excellent grip, very long spicy and mineral finish, and again great potential.

Unsere neueste Eigenedition ist gemeinsam mit Friedrich Keller am Kaiserstuhl entstanden, nachdem uns die Idee eines kargen, wilden Chardonnays schon eine Weile beschäftigt hat und mit jedem feucht-fröhlichen Zusammentreffen weiter gereift war. Als Friedrich eine besonders eigenständige Partie Chardonnay-Trauben gelesen hatte, die sich im Fass straff, strukturiert und ungestüm präsentierte, wurde es konkret. Wir waren schon bei der ersten Probe begeistert und hatten endlich unseren Chardonnay gefunden. Der Name - Nü ausgesprochen - stammt aus dem Französischen und bedeutet nackt, da der Wein keinerlei Schönung, Filtration oder Schwefel erfahren hat.

Weinbereitung
Der 2018er Jahrgang war recht warm, weshalb der Chardonnay nach einer kurzen Maischestandzeit mit den ganzen Trauben gepresst wurde. Mit leichter Sedimentation wurde er dann spontan im gebrauchten 350 Liter Holzfass vergoren und für ein Jahr auf der Vollhefe ausgebaut. Nach einem Jahr wurde der Nu zum ersten Mal abgezogen und blieb bis zur Füllung im August 2020 auf der Feinhefe. Im gesamten Ausbau wurde kein Schwefel verwendet, nicht filtriert und nicht geschönt.

Weinbeschreibung von Wolfgang Hingerl, Geschäftsführer und Sommelier des Restaurant Mural
»Der Wein startet mit einem Twist. Rasch und keck springt einem eine juraesque, leicht flintige Nase entgegen. Man fühlt sich verirrt, kennt man so etwas doch eher von Chardonnays von Philipp Bornard oder Weinen von Valentin Morel. Nun gut, das Interesse ist geweckt.
Es folgen Noten von Hefeklößen mit Marille und gerösteten Mohnsamen. Nach einigen Minuten erweitern Mariendistel und Mirin die Komplexität des Nu Chardonnays. Die Ätherik der Mariendistel gibt ihm erwachsenen Halt. Es wirkt nicht parfümiert oder gar blumig, sondern steht klar mit einer Message. Der Wein strotzt vor Power, die er auch als Longrunner zeigen kann.
Am Gaumen erwartet einen ein straffer Wein. Viel Saft, präzise Säure. Guter langer Druck am Gaumen, viel Spannung, dennoch nie überstreng mit dem Extrakt. Der Grip marschbefehlend treibend. Grüner Apfel, mundwässernd tänzelnd. Trinkbefehl, es baut sich Frucht auf, wieder Marille, gelbe Bete, reife Physalis, mit dem richtigen Kick an Gerbstoff. Reife, eben mit der richtigen Balance. So geht Baden in Richtung Jura spazieren. Chapeau für die kühle und karge Interpretation.
Viel kaufen, viel trinken, viel weglegen. Es wird sich lohnen!«

Von über 30-jährigen Reben am Leithagebirge, mittleres Rubingranat, ansprechende Nase nach würziger Kirschfrucht mit blättrig kühlen Nuancen, ganz zarte Röstaromen mit etwas Karamell. Am Gaumen mineralisch-rassig, Kräuterwürze, Rosenholz, reifes Tannin, wunderbare Sauerkirschnoten mit einer Spur Dunkelschokolade im Nachhall. Ein lebendig-kühler Terroir-Wein! Großer Trinkspaß!! [GB Jg. 2013]

Dieser Grüne Veltliner stammt von alten Rebstöcken (Anfang der 60er Jahre gepflanzt) aus der Lage " Von den Luessen". Hier trifft Lößboden auf Schotte, der warme Boden und die niedrigen Erträge geben den Wein Fülle und Finesse zugleich. Sehr helles Grüngelb, in der Nase dezent nach Honigmelone, Apfel, Pfirsich, Mandarinenzeste, frisch eingeschenkt vielleicht auch ein grüner Touch mit Stachelbeeren und ein Hauch Wiesenkräuter. Am Gaumen zupackend mit einer sehr sämigen Textur, elegant, gute Komplexität, sehr balanciert auch die Säure, Steinobst, Ananas, dezente Würze, bleibt gut haften. [GB Jg. 2016]

Wie die berühmtere Riede Lamm, eine kalkhaltige Lage am Fuße des Heiligenstein bzw. Gaisberges mit Löss und Gneis-Verwitterungsböden. Mittleres Grüngelb, in der Nase Melone, Apfel, Mirabelle, daneben helle Topfenfrucht und weißer Pfeffer, ganz leichte Hefe-Reduktion. Am Gaumen eine cremige Textur mit dezenter Säure, zart tabakig, baut sehr guten Druck auf, schöne Pfefferwürze im Abgang, lang. Hat alles was einen großen Weißwein auszeichnet! [GB Jg. 2016]

James Suckling: 96 Punkte