Riesling Kreid 2023

Die Brüder Rings haben in 2018 erstmals den Riesling Kreid gekeltert, der als Hommage an ihren Vater gedacht ist. Die Trauben dafür stammen aus einer kargen, kalkhaltigen Parzelle des Saumagen mit über 30 Jahre alten Reben, in der Nähe von Leistadt, direkt am Wald gelegen, mit kühlem Mikroklima für noch mehr Mineralik und Zug. Da der Boden sehr kreidig ist, heißt die Parzelle Kreidkeller, im Unterboden findet sich aber auch ein erheblicher Eisenanteil und damit ein deutlich anderer Boden als im Rest der Lage Saumagen.
Zum Teil strahlt die Pfalz mit dem Jahrgang 2023 eine enorme Ruhe und Gelassenheit in den Rieslingen aus und der Riesling Kreid von Rings zeigt auch genau das. Kalk pur, zurückgenommene Aromatik, unglaublich feingliedrig und glasklar. Riesling-Eleganz an oberster Spitze. In der Nase hell, Kreidestein im Vordergrund, ein hauch floral, klar wie ein Gebirgswasser. Mit etwas Luft mehr Frucht und Würze, aber nicht zu dunkel und aufdringlich oder gar kitschig. Am Gaumen dann enorm straff, der Kalk wieder im Paradebeispiel dargestellt. Wenig Frucht, zitrisch wie Zitronenabrieb. Der Riesling wirkt sehr lebendig, es tut sich viel mit gutem Druck und eleganter Textur. Hinten raus tanzt eine sehr salzige Mineralität, im Abgang fast wie eine Salzzitrone. Das Saline sorgt für einen guten Zug und Trinkfluss. Ein Riesling den man nicht gerade in der warmen Pfalz vermutet, umso schöner zeigt er das gekonnt eingesetzte Handwerk von Andi und Steffen Rings. Lagerpotential absolut gegeben, jedoch blutjung schon eine Bereicherung. [NH 09/2024]