Chardonnay AEIOU 2023

Die Trauben für Christian Tschidas Chardonnay AEIOU wachsen auf reinem Schiefer in der Einzellage Edelgraben. Das Besondere daran ist die Doppelstockerziehung, bei der weit über 10.000 Reben pro Hektar gepflanzt sind, um die Konkurrenz untereinander zu erhöhen. Der Ertrag ist somit winzig, die Trauben, die es geschafft haben, strotzen dafür von Konzentration und Kraft. Für die Rebstöcke ziemlich anstrengend, dem Wein tut das aber ausgesprochen gut. Vergoren wird mit natürlichen Hefen, ausgebaut in großen gebrauchten Fässern, abgefüllt unfiltriert, ungeschönt und ohne zugesetzten Schwefel.

Wäre der AEIOU nicht leicht hefetrüb im Glas, könnte man einen großen Burgunder denken. Eine einnehmende Nase, die an Honignessel, weißen Pfirsich, mürben Apfel, Mandarine, Kumquat, Wiesenblumen und getrocknete Kräuter erinnert. Dazu ein feiner Hefetouch, eine zarte Reduktion, eine leicht nussige Komponente und etwas Marzipan. Am Gaumen zeigt er sich dezent griffig und mit füllig warmem Körper. Ergänzt wird das Aromenspiel durch Salz-Zitrone und  wieder eine Hand voll Steinobst. Ganz schön viel Extrakt und ein fülliger Schmelz, wodurch das Ganze nach deutlich mehr als nur 12% vol. schmeckt. Gleichzeitig eine bemerkenswert straffe Säure, die für viel Saftigkeit sorgt. Die feine Honignote und eine animierende Kräuterwürze bleiben zurück, der man gerne nachschmecken mag. Ein Charakter-Typ, wie der Winzer selbst und wie der Name AEIOU schon sagt - ein Wein, der für ganz für sich selbst spricht. [AS 06/2024]