Piwi Rebsorten

Pilzwiderstandsfähige Rebsorten könnten für eine Zeitenwende im ökologischen Weinbau sorgen: weniger spritzen heißt weniger Gift, weniger CO₂-Emissionen bei Herstellung und Ausbringung der Fungizide und weniger Bodenverdichtung durch Traktoren im Weinberg = alles gut für die Umwelt.

Es sind neugezüchtete Rebsorten, die resistent gegen einige der größten Probleme im Weinbau sind, wie Echter Mehltau (Oidium), falscher Mehltau (Peronospora), Botrytis und Reblaus. Meist sind es Kreuzungen (sogenannte Hybriden) zwischen europäischen Reben (vitis-vinifera) und pilzresistenten amerikanischen Reben (vitis-labrusca, -riparia, -rupestris) und/oder auch asiatischen Reben (vitis-amurensis). Ende 2021 hat auch die EU das erkannt und erste PIWI-Sorten für Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung zugelassen.

Die gängisten -aber trotzdem eher unbekannten- PIWI-Rebsorten sind: Cabernet Blanc, Solaris, Souvignier Gris, Sauvignac, Muscaris, Cabernet Cortis, Calardis Blanc, Laurot, Satin Noir, Seyve Villard, Roesler und Regent. Und auch geschmacklich werden die PIWIs mittlerweile immer besser. In einem Vergleichstest mit 80 Weinexperten wurden sieben PIWI-Sorten mit aus dem gleichen Weinberg stammenden Weinen traditioneller Rebsorten wie Riesling, Muskateller, Sauvignon Blanc und Merlot verglichen – und sie schnitten gleich gut oder sogar besser ab! So schmeckt beispielsweise Muscaris wie Muskateller, Cabernet Blanc bzw. Sauvignac wie Sauvignon Blanc.

Besonders bei biologisch und biodynamisch arbeitenden Winzern werden versuchsweise aber vermehrt PIWI-Sorten ausgepflanzt, Stand 2022 liegt ihr Anteil in Deutschland nur bei etwas über 2 Prozent.