Gamay

Gamay Noir ist eine frühreifende Rotweinsorte und steht in prägender Verbindung zum Beaujolais, hier befinden sich 60% der französischen Anbaufläche von etwa 32.000 Hektar. Außerhalb vom Beaujolais wird sie noch im Mâconnais und an der Loire gepflegt, wo er als Vin des Pays du Jardin de la France in den Handel kommt. Der Gamay ist eine natürliche Kreuzung aus Pinot (eine genaue Spezifizierung des Pinot-Typs liegt noch nicht vor) und Gouais Blanc. Ob die Rebe nach Frankreich gebracht wurde oder hier ihren Anfang nahm, ist historisch nicht erwiesen. Sicher ist hingegen, dass sie seit dem 14. Jahrhundert mit viel Erfolg auch im Burgund angebaut wurde und auch den Namen vermutlich dem gleichnamigen Ort an der Côte d’Or verdankt. Sie wurde aber später per Dekret im Burgund verboten und nach Süden „abgedrängt“. Die wüchsige Sorte treibt früh aus und kommt auch früh zur Reife, sie ist anfällig gegen den Echten und Falschen Mehltau, neigt wenig zu Verrieselung. Die walzenförmige Traube ist mittelgroß, meist geschultert, dichtbeerig, dünnschalig und von violett-schwarzer Farbe. Wegen der frühen Reife findet man den Gamay in nördlich gelegenen Anbaugebieten oder in Höhenlagen. Der Wein wird -leider oft- vergleichsweise schnell hergestellt, berühmt-berüchtigt der Beaujolais Primeur oder Nouveau, der schon im Alter von zwei Monaten im November des Erntejahres auf den Markt kommt. Aus der Gamay-Traube entstehen typischerweise fruchtige, leichte Rotweine mit einem violetten Schimmer. Die Säure kann kräftig sein, dass Tannin hingegen ist meist von weicher Textur. Die meisten Gamay-Weine werden deshalb jung und leicht gekühlt getrunken werden. Im Beaujolais profiliert sich der Gamay besonders auf den schiefer- und kalkhaltigen Granitböden, wie er in den nördlichen Weinbau-Orten (Crus): Saint-Amour, Juliénas, Chénas, Moulin à Vent, Morgon, Chiroubles, Fleurie, Brouilly und Côte de Brouilly sowie Régnié vorherrscht.