Loisium

eine multimediale Weinwelt im österreichischen Langenlois (Kamptal)!
Wie ein Meteorit ist das futuristische Bauwerk in die Weinberge im niederösterreichischen ber zwischen den grünen Rebstöcken der Jahrhunderte alten Kulturlandschaft. Drei Familien haben auf Initiative von Karl Steininger ihre mehrere hundert Meter langen Kellergewölbe, die nicht mehr für die Weinerzeugung gebraucht wurden, zusammengelegt, um einen multimedialen Weinlehrpfad zu schaffen. Als Blickfang und Portal zur Kellerwelt dient der dreizehn Meter hohe impossanter Aluminium-Quader des New Yorker Architekten Steven Holl, hinter dessen Fassade das ungewöhnliche Weinerlebnis beginnt. Die Architektur und Raumkomposition kopiert und verfremdet das Gefüge des unterirdischen Labyrinths, und die asymmetrischen Einschnitte in den Mauern verstärken den scharfen Kontrast zur vertrauten Vorstellung vom romantischen Weindorf. Mit jedem Detail grenzt sich das Gebäude von der biederen Winzerarchitektur früherer Zeiten ab. Es ist ein moderner Tempel für den Wein und eine Hommage an den Grünen Veltliner, Niederösterreichs maßgeblichen Beitrag zur internationalen Weinelite. Die Idee, Weinbau und zeitgemäße Architektur zu kombinieren, ist nicht neu. Man schaute wie Wein heutzutage in Amerika und anderswo auf der Welt präsentiert wird – dann sind sie einen österreichischen Weg gegangen und haben das zehn Millionen Euro teure Loisium errichtet. Seit September 2003 kann man sich hier nun dem Werden und der Seele des Weines, den technischen und mystischen Facetten des Weinbaus, annähern. Die Aufbereitung des Themas ist abwechselnd sachlich und verspielt, manchmal effekthascherisch bis kitschig, dann wieder anspruchsvoll und teilweise gut verständlich.