Der kühle 2021er Jahrgang hat auch den Winzern in Rheinhessen alles abverlangt, gerade die Burgundersorten haben die Lesemannschaften gefordert wie selten zuvor. Die junge Winzergarde der Region hat sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen lassen – unbeirrt und konsequent ist sie ihren eigenen Weg weiter gegangen und hat hervorragende Weine abgefüllt.
Nachdem der elegantere Stil schon Carstens weißen Einstiegsweinen gut stand, waren wir auf die Topweine und Spätburgunder aus 2021 gespannt. Und auch die zeigen sich so filigran und leichtfüßig wie noch nie und versprechen einen minimalistischen, langlebigen Jahrgang. Aufgrund der Witterung war Carsten etwas vorsichtiger bei der Gerbstoff-Extraktion, weshalb auch die sonst eher kernig strukturierten Weißweine mit viel Saftigkeit und puristischer Eleganz punkten. Auch die Spätburgunder präsentieren sich mit zarter Struktur, heller Frucht und einer feinen Würze.
Der Silvaner Grauer Stein ist gewohnt reduktiv, aber auch ungewohnt filigran – die kalkige Struktur steht im Vordergrund und eine kühle Frucht gibt ihm viel Lebendigkeit. Beim Weißburgunder Hoher Fels kommt etwas mehr Fülle durch, die Struktur ist zart, die Frucht eine Spur ausgeprägter, reif und gelb geht sie hinten raus in viel Charme über.
Bei den Spätburgundern zeigt sich das klassische Bild. Der Ingelheimer Kalk verleiht den schon etwas zugänglicheren Alten Reben und dem R eine hellbeerige Aromatik und viel Saftigkeit mit feiner Struktur und wunderbar eingebundenem Holz. Der Schiefer auf der der Assmannshausener Rheinseite färbt die Frucht von La Premiere und Höllenberg blau bis schwarz mit Würze, engmaschigem Grip und einer rauchigen Tiefe – sie brauchen noch etwas mehr Zeit im Keller als die kalkgeprägten Spätburgunder.
Wir öffnen unsere Schatzkammer
Gereiftes fürs Fest
Wie jedes Jahr haben wir in den Schatzkammern der Winzer und in unserem eigenen Keller gestöbert und viele gereifte Weine für Ihre Feiertage ausgegraben. Darunter Spektakuläres wie einen 1998er Riesling von Knipser, eine sensationelle 2005er Auslese von Prüm, gereifte Blaufränkisch von Weninger und Triebaumer oder der Schlossberg von der Familie Huber. Viel Spaß beim Stöbern und am besten schnell zuschlagen, oft sind nur wenige Flaschen verfügbar.
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