Der Purist aus Saint-Lothain: Didier Grappe

Das Weingut von Didier Grappe liegt südlich von Poligny im kleinen Dörfchen Saint-Lothain, seine wichtigsten Lagen Novelin, Champs Rouge und Longefin liegen direkt um die Ortschaft herum. Wie die anderen Top-Winzer der Region arbeitet Grappe im Weingarten biologisch und im Keller kommen keinerlei Zusätze zum Einsatz. Didier produziert straffe, expressive und zumeist reduktive Weine mit viel Zug, feinem Gerbstoff und kompakter Textur. Die Philosophie ist eigentlich eine sehr ähnliche und doch ist die Herangehensweise in dieser Region der Individualisten eine gänzlich andere.

Didier hat das elterliche Weingut im Jahr 2001 übernommen und damit auch einige Parzellen mit altem Rebbestand, vor allem in den Lagen Novelin und Champs Rouge. Der Großteil seiner Weinberge ist jedoch recht neu gepflanzt, wobei sich Didier als experimentierfreudiger Visionär erwiesen hat. So hat er die Lage Longefin auf einer ehemaligen Kuhweide, die nach Nord-Osten ausgerichtet ist, ausgepflanzt. Diese im Weinbau sehr unübliche Ausrichtung bringt in den immer heißeren Jahren großartige Ergebnisse hervor.

Seit einigen Jahren pflanzt er außerdem auch pilzresistente Rebsorten in seinen Weinbergen, die weniger anfällig für Frostschäden und den falschen Mehltau sind und dadurch weniger aufwendiger in der Betreuung sind. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern verbessert auch die Erträge und vermindert die Bodenverdichtung. Didier ist überzeugt, dass diese Sorten für den schwefelfreien An- und Ausbau wie gemacht und perfekt für Naturwein geeignet sind. Das Große Ziel von Didier ist es, den Weinbau irgendwann ganz ohne Einsatz von Schwefel, Kupfer und Diesel zu bewältigen. Das soll mit eben diesen pilzresistenten Sorten, viel Handarbeit und ausreichend Zeit beim Ausbau gelingen, der Seyve-Villard ist ein Vorgeschmack auf diese Arbeitsweise.

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