Michel Gahiers neue Jahrgänge sind eingetroffen!

Neuer Jahrgang aus Montigny-lès-Arsures

Michel Gahiers 2022er

Es hat ein wenig gedauert, bis der neue Jahrgang von Michel Gahier bei uns eingetroffen ist. Grund dafür ist ein Jahrgangssprung nach dem katastrophalen Frost, der das Jura im Frühjahr 2021 verwüstetet hat. Michel Gahiers Weingärten hat es dabei besonders schwer erwischt, er verlor beinahe die gesamte Ernte des Jahrgangs.

Die neue Kollektion konzentriert sich daher auf den sehr ausgewogenen 2022er Jahrgang, der sich kraftvoll und charmant mit fester Struktur zeigt. Die Trousseaus von Michel brillieren und zeigen neben reifer Frucht eine geniale Frische, gepaart mit einer feinen Würze und karger Mineralik. Der Gerbstoff ist eine Spur intensiver und kompakter als 2020, löst sich dann aber wunderbar auf. Der Les Grand Vergers stellt nicht weniger als die Benchmark der Sorte Trousseau dar.

Die Chardonnays Les Follasses und Lou Blanc zeigen sich kraftvoll und rund, mit weicher Frucht und feinem Schmelz. Der Blanc du Max bringt etwas mehr Reduktion und Funk mit. Der Les Crêts aus 2020 steht nach der zwei Jahre längeren Lagerung auf der Vollhefe für mehr Textur und Mineralik. Beim Melon Fauquette kommt nach vier Jahren unter Flor der 2018er in den Verkauf, tiefgründig und komplex, fordernd und stoffig, trotz des reifen Jahres ist die Säure vibrierend und der Kalk mürbe und dicht.

Zum ersten Mal haben wir in diesem Jahr auch eine winzige Menge von Michels Vin Jaune bekommen. Der 2015er strahlt mit einer unfassbaren Komplexität und Tiefe, die Säure ist einfach sagenhaft und die Textur bleibt schier ewig. Wahrscheinlich der beste Vin Jaune, den wir je im Glas hatten – ganz großer Stoff, aber eben auch eine herausfordernde Weinart.

// Die Weine 

Cremant du Jura

Trousseau Le Rouge du Max 2022
Trousseau Le Clousot 2022
Trousseau La Vigne du Louis 2022
Trousseau Les Grands Vergers 2022

Chardonnay Le Blanc du Max 2022
Chardonnay Les Folasses 2022
Chardonnay Les Crêts 2020
Melon Fauquette 2018Vin Jaune 2015

Comeback in Deutschland und Österreich:

Savagnin, der bessere Traminer

Die Sorte Savagnin, die hierzulande Weißer, Gelber oder auch mal Grüner Traminer genannt wird, hat sich in den letzten Jahren still und heimlich zu einer unserer Lieblingssorten gemausert. Eigentlich kann man uns beim besten Willen nicht unterstellen, große Fans klassischer Traminer zu sein. Geschmacklich weit entfernt von den bekannteren, gerne recht üppigen Verwandten Roter und Gewürztraminer ist der karge Weiße Traminer hierzulande zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Selbst vielen Winzern ist nicht mehr geläufig, dass er zum Beispiel in der Pfalz früher in großem Maße angebaut wurde. Es ist ein Jammer, dass die charakterstarke Sorte nach und nach vom süßeren und ertragsstärkeren Gewürztraminer verdrängt wurde. Der befindet sich angesichts des Klimawandels und seinem Hang zu hoher Reife, viel Alkohol und wenig Säure aber mittlerweile ebenfalls auf dem Rückzug. Damit kann der Savagnin viel besser umgehen: Er ist weniger frostanfällig, die Säurewerte bleiben auch bei Hitze stabil und der Alkohol schießt nicht so in die Höhe. Nicht umsonst gehören zu den besten und gefragtesten Weine aus dem Jura schon lange viele Savagnins. Das sind durchschlagende Gründe für ein Comeback – finden auch unsere Winzer. Frisch eingetroffen freuen wir uns über die ersten beiden Savagnins aus Deutschland und Österreich in unseren Regalen: der saftig-filigrane Savagnin Pure 2022 von Jonas Seckinger und der kernig-straffe Savagnin Sa Va 2022 von Heike und Gernot Heinrich. Gepflanzt sind die Rebstöcke in beiden Regionen natürlich auf Kalkböden, bei Jonas ist es die karge Lage Paradies, bei den Heinrichs stehen die Stöcke hoch oben am Leithaberg in einer der kargsten Parzellen. Zwei wunderschöne Beispiele, warum diese Sorte einen Platz im Sortenspiegel verdient hat und eine gute Möglichkeit, sich in diese anspruchsvolle Sorte heranzutrinken.

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