Die neuen Jahrgänge vom Weingut Fürst aus Franken sind eingetroffen. Die Qualität aus diesen beiden extrem konträren Jahrgängen zeigt, wie großartig unter den wachsamen Augen von Sebastian Fürst gearbeitet wird.
Die Weine aus dem feucht-kühlen 2021er Jahrgang strahlen eine faszinierende Frische aus, sind sehr pointiert und von filigraner Eleganz geprägt. Bei den Chardonnays hat Sebastian seine bisher wohl kernigste und komplexeste Linie in die Flasche gebracht, schwebend und zupackend zugleich. Die Spätburgunder zeigen sich ebenfalls filigran und präzise, sehr leichtfüßig und mit feiner Würze. Die Herausforderungen bei der Lese der empfindlichen Spätburgunder-Trauben wurden grandios gemeistert, das zeigt sich in der Balance der Weine. Allerdings ist auch schon zu erahnen, dass 2021 kein herausragender Spätburgunder-Jahrgang war – hinten raus fehlt einfach etwas Tiefe und Kraft.
Der 2022er Jahrgang war dann der Gegenentwurf: die heiße und trockene Witterung erforderte ein ganz andere Herangehensweise. Die jungen Weine von Müller-Thurgau und Silvaner zeigen sich dafür erstaunlich frisch, saftig und lebendig, mit moderatem Alkohol und einer animierend-offenen Textur.
Was beide Jahrgänge dann leider gemeinsam haben: sie sind mal wieder sehr knapp, da durch die anspruchsvollen Wetterbedingungen die Erträge geschrumpft sind. Die Spätburgunder-Trauben hat es in 2021 besonders dezimiert, weshalb wir auch schon den Basis-Spätburgunder limitieren müssen.
Weitere Tipps aus Franken
Frische & Fruchtige 2022er vom Weingut am Stein
Auch vom Weingut am Stein sind die ersten 2022er eingetroffen und wir können uns über einen saftig-charmanten Jahrgang mit viel Frucht und Leichtigkeit freuen.
Neben dem klassischen Silvaner sind auch die beiden begehrten Pet Nats wieder eingetroffen. Unter dem Titel Pure & Naked erzeugt die Familie Knoll expressive und einladende Sprudler, die in den letzten Jahren immer sehr schnell vergriffen waren.
Silvaner 2021 von Andi Weigand
Um es gleich vorweg zu sagen: dieser Silvaner ist nicht der klassische Begleiter zum Spargel! Dafür hat der 2021er von Andi Weigand zu viel Struktur und Charakter, die meisten Spargelgerichte mögen es da etwas zurückhaltender. Und das ist eher nicht der Stil des jungen, wilden Winzers aus Iphofen. Etwas Reduktion, dazu Zitrus und kühle Minze, viel Frische und mit fester Struktur. Das ist anspruchvoll und konzentriert, jedoch auch richtig viel Wein fürs Geld!
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