Filigrane Spätburgunder von der Ahr: 2019er Lagenweine von Betram-Baltes

// Über das Weingut
Julia Bertram und Benedikt Baltes betreiben spätestens seit ihrem Zusammenschluss das beste Weingut an der Ahr. Das talentierte Winzer-Paar hat die etablierten Spätburgunder-Produzenten der Region in nur wenigen Jahren meilenweit hinter sich gelassen. Während viele Winzer an der Ahr noch von möglichst hoher Reife und Zuckerwerten, neuen Holzfässern und maximaler Extraktion träumen, arbeiten Julia und Benedikt in die entgegengesetzte Richtung und erzeugen Spätburgunder mit Frische, Mineralik und tänzelnder Lebendigkeit.

Das ist mittlerweile selbst im nördlichsten Weinbaugebiet Europas eine Herausforderung, wo der Klimawandel das Thema Reife komplett auf den Kopf gestellt hat. Haben sich die Winzer in den 70er und 80er Jahren noch über die seltenen vollreifen Jahre gefreut und dementsprechend oft unreife Jahrgänge aufzuckern müssen, sind überreife Jahre inzwischen die Regel geworden. Auch deshalb bewirtschaften Julia und Benedikt ihre Weinberge biologisch, um so eine volle physiologische Reife bei niedrigen Zuckerwerten und damit moderaten Alkoholwerten zu erreichen. Bei der Traubenverarbeitung wird möglichst schonend extrahiert, bevor die Weine in alten Holzfässern aus heimischer Eiche ausgebaut werden, um die Filigranität zu fördern und große Spätburgunder zu erzeugen.

// Jahrgang 2019
Der letzte Jahrgang 2018 war bereits grandios und wurde zurecht gefeiert, aber die 2019er Spätburgunder-Serie von Bertram-Baltes setzt noch einen drauf. Gerade in Sachen Balance und Eleganz haben sich Julia und Benedikt mit dem 2019er Jahrgang nochmal spürbar weiterentwickelt. Alle Weine eint die Frische und Saftigkeit, eine feine Reduktion ist zu spüren, gefolgt von einem festen aber wunderbar mürben Tannin. Das Lagenportfolio ist weiter gewachsen, trotz einer stilistischen Verwandtschaft unterscheiden sich die Lagen deutlich in Aromatik, Kraft und Struktur.
Ahrweiler steht für die etwas charmanteren Weine, mit mehr Offenheit und Fülle, gewachsen auf Löss und Ton, das gilt für den Ortswein wie für die beiden Lagen Rosenthal und Forstberg. Die Weine aus der Dernauer Ecke sind wegen der kargeren Schiefer- und Grauwacker-Böden kerniger in Tannin und Säure. Der Dernauer Ortswein ist ein in dieser Preisklasse unfassbar guter Wein und zeigt wunderbar was die Lagen PfarrwingertHardtbergMönchberg und Trotzenberg ausmacht. Wir empfehlen, den Weinen viel Luft zu geben – dann verfliegt die feine Reduktion und die Weine zeigen immer mehr Komplexität

// Blanc de Noir
Mit dem Jahrgang 2020 haben Julia und Benedikt zum ersten Mal zwei unterschiedliche Blanc de Noirs abgefüllt und zeigen eindrucksvoll, was man mit weiß gekeltertem Spätburgunder erreichen kann. Ganz wichtig: beide Weine nicht zu kalt trinken, denn schon der Blanc de Noir Handwerk braucht Luft, etwas Temperatur und ein großes Glas. In der Nase rauchig und auch etwas wild, am Gaumen mit großer Präzision und geradliniger Säure, sehr stimmig und mit Luft immer karger.
Beim Blanc de Noir Alte Reben haben wir ein bisschen gebraucht, um ihn zu verstehen. Denn er kommt erstmal kantig und druckvoll daher, mit viel Reduktion und frisch geöffnet auch mit spürbarem Holz, erinnerte uns direkt ans Burgund. Mit einem Tag Luft hat uns der Wein dann unheimlich überrascht, so filigran und zart ist er geworden, mit grandioser Struktur und einnehmender Saftigkeit.

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