Wein des Monats April: Grüner Veltliner Neuland 2018 von Zillinger

Das Weinviertel wird immer noch gerne unterschätzt – obwohl die Region in den letzten Jahren einen steilen Aufstieg erlebt hat und ein talentierter Winzer wie Herbert Zillinger viele Top-Veltliner der großen Regionen schon mit seinem Mittelbau (Grüner Veltliner Vogelsang) in die Tasche steckt. Im Weinviertel erzeugen viele junge Winzer seriöse und leichtfüßige Weine, biologisch zertifiziert, weg vom Mainstream und mit ausgezeichnetem Preis-/Leistungs-Verhältnis. Herbert und Carmen Zillinger sind mittlerweile das Zugpferd der Region und ihr Grüner Veltliner Neuland ist das perfekte Beispiel für Weinviertler Seriösität, die einfach Spaß macht!

»Die Weine von Herbert Zillinger sind wie der Winzer selbst: ruhig, ausgewogen, etwas introvertiert und doch ein bisschen verrückt.«

Das früher als oft zu kühl geltende Weinviertel hat inzwischen sogar einen Vorteil gegenüber anderen Regionen, wo die heißen und trockenen Sommer der vergangenen Jahre den Winzern oft Schwierigkeiten bereitet haben. Die Weingärten liegen ganz im Osten des Weinviertels nahe der slowakischen Grenze, sind von Löss geprägt und werden bio-dynamisch bewirtschaftet. Im Keller geht es minimalistisch zu, Herbert setzt aber eine besondere Technik ein: er lässt den Most oxidieren, um dem späteren Wein mehr Tiefe und weniger oberflächliche Fruchtigkeit zu verleihen. Vergoren wird ausschließlich spontan und auch die Einstiegsweine bleiben bis zur Füllung auf der Vollhefe.

So entstehen leise Weine mit feiner Aromatik und sehr viel Harmonie, die immer auch Charme und Trinkfluss mitbringen. Die Weine der Zillingers sind eher leicht im Alkohol, geschmacklich aber trotzdem intensiv, kompakt und lang im Abgang.

Grüner Veltliner Neuland 2018
Ganz typisch Zillinger mit einer dezenten aber reifen Aromatik in der Nase, ruhige Frucht, mit etwas Birne und rosa Pfirsich, Kräuter und Heu, sehr ausgewogen, etwas Melone und ein Hauch Quitte, keine typische Nase für einen Einstiegsveltliner, dafür umso spannender und komplexer. Am Gaumen frische Aprikose, auch hier reife Frucht und ungemein saftiger Beginn, Honigmelone und ein Hauch Zitrus, dann kommt ein feiner Schmelz und zarte Würze, etwas Salbei und Melisse, rutscht zart von der Zunge runter und man will sofort den nächsten Schluck!

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