Fred Loimer & Weinfurore – Grüner Veltliner Gfred 2022

Es ist ein paar Monate her, da war Manfred vom Weingut Loimer bei uns in München zu Besuch. Er ist gerade der Kellermeister, eigentlich aber auch schon ewig der Vertriebsleiter und mäht wahrscheinlich auch den Rasen im Innenhof. Natürlich hatte er eine Probeflasche vom Einstiegs-Veltliner des Weinguts dabei, um uns in den kommenden 2022er Jahrgang reinschnuppern zu lassen. Wir waren sofort von der Lebendigkeit und Eigenständigkeit des Weins begeistert.

// Was, wie, warum?
„Is hoid a Kamptal GV aber no ned fildrierd und gschöndt.“ – und wir fanden, so sollte es bleiben! Der Wein zeigt ohne Schönung und Filtration mehr Charakter und Struktur, er spielt eine Liga höher und könnte so der beste Basis-Veltliner des Jahrgangs 2022 sein. Für den Hauptwein von Fred Loimers nicht mehr ganz kleinem Weingut ist das aber leider keine Option – wegen dem Gfrett* mit der Prüfnummer. Fred und Manfred dachten sich wohl aber schon, dass wir den Wein genau wie sie am liebsten in der unbearbeiteten Version auf den Markt bringen würden. Und so drehte sich die Diskussion schnell auch nur noch darum, wie viele Flaschen für uns separat gefüllt werden und wie viele Wortspiele wir – ganz österreichisch – für den Namen kombinieren.

*Gfrett umgangssprachlich, süddeutsch, österreichisch: „Tätigkeit, die viel Mühe bereitet, aber am Ende doch irgendwie zum erwünschten Ergebnis führt“

// Warum so ein Gfrett?
Leider fällt ein Wein wie dieser wegen seiner minimalen Trübung gerne durch die Qualitätsweinprüfung, die immer noch ziemlich veraltete Kriterien für eine Prüfnummer und die begehrte rot-weiß-rote Kapsel voraussetzt. Er wird dann direkt in die niedrigste Qualitätsstufe durchgereicht und darf statt seiner Herkunft Kamptal nur noch Weinland Österreich auf dem Etikett führen – ein großer Nachteil in der internationalen Vermarktung. Uns ist’s egal, der Wein stammt trotzdem aus dem Kamptal und schmeckt so noch viel besser als die regelkonforme, also filtrierte und geschönte Variante.

Grüner Veltliner Gfred →

Gfrett in Bildern

Wie schmeckt der Gfred?

In der Nase zeigt sich der Gfred ruhig und saftig, er beginnt mit zarter grüner Frucht, etwas Birne und ein Hauch Limettenzeste, dann kommt direkt eine feine Würze dazu, etwas Muskatnuss, Petersilie und Sternfrucht. Er wirkt leichtfüßig und bleibt dabei leise, seine saftige, unaufdringliche Art sorgt für viel Trinkfreude. Frisch geöffnet ist der Gfred knackig und Frisch, mit Luft wird es gelbfruchtiger und exotischer, es kommen Ananas, ein rauchiger Touch und das klassische Pfefferl durch.
Am Gaumen ist er feingliedrig und einnehmend, ein Hauch Granny Smith und eine lebendige Textur, die Säure gibt ihm Frische und die Hefe füllt den Mund aus, hinten raus ist auch hier die feine Würze zu spüren, mit mehr Luft kommt auch mehr Fülle. Dieser Basis-Veltliner bringt tolle Komplexität mit und lässt sich trotzdem sehr zügig trinken. Wir sind jedenfalls der Meinung, dass sich das ganze Gfrett im Weinberg mehr lohnt als mit der Prüfkommission. Es dürfte schwer werden, aktuell einen besseren Veltliner in dieser Preisklasse zu finden!

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