Die ersten Boten des neuen Jahrgangs – Wachauer Federspiele 2022

Was den Japanern das Kirschblütenfest, das ist dem Wachauer die Marillenblüte. Wenn Ende März das gesamte Donautal zwischen Melk und Krems für wenige Wochen in einen zartblättrigen, weißen Schleier gehüllt ist, dann steht unverkennbar fest: Der Frühling ist da! Und das sieht man auch in unseren Weinregalen, in denen seit Kurzem die ersten 2022er Grünen Veltliner stehen. Sowohl aus der Wachau als auch aus dem Kamptal haben uns die ersten Boten des neuen Jahrgangs unserer österreichischen Lieblings-Weißweinrebsorte erreicht.

Zeit für ein kurzes Resümee dieses meteorologisch nicht ganz einfachen Jahres. Begonnen hat es alles ähnlich wie im Jahr 2021: Trotz eines etwas früheren Austriebs blieben die Weinberge vom gefürchteten Spätfrost verschont. Allerdings herrschte bereits im Frühjahr Trockenheit, diese wurde in den meisten Gebieten Österreichs ausgerechnet zum sensiblen Zeitpunkt der Rebblüte durch Starkregen unterbrochen, wodurch die Winzer:innen mit Verrieselung zu kämpfen hatten. Außerdem waren die Reben im warmen, feuchten Juni durch Pilzinfektionen, allen voran Peronospora, bedroht. Die Sommermonate Juli und August waren hingegen wieder von großer Trockenheit geprägt, wodurch es in besonders kargen Lagen zu Trockenschäden kam. Vor der Haupternte, etwa um den 20. August, wendete sich das Blatt noch einmal und es gab wieder beträchtliche Niederschläge. Sonst ein eher ungünstiger Zeitraum für Regen, der den durstigen Reben aber diesmal den noch nötigen Schub verpasste. Um die durch die viele Feuchtigkeit drohende Botrytis-Bildung zu verhindern, wurde an den meisten Weingütern dann in Rekordzeit gelesen.

Geschmacklich präsentieren sich die 2022er Veltliner im Vergleich zum Vorjahr im Allgemeinen wieder etwas fruchtbetonter und zugänglicher, die Säure ist nicht ganz so präsent wie bei den meisten 2021er Veltlinern. Die Federspiele aus der Wachau und ihre Nachbarn aus dem Kamptal überzeugen dieses Frühjahr mit typisch würzig-fruchtigem Rebsortencharakter und balanciertem Körper. Die Weine wirken puristisch und der jeweilige Boden ist sehr klar zu schmecken, gerade die Weine vom Urgesteinsboden zeigen eine spannende Mineralik mit filigraner Struktur.

2022er Grüne Veltliner →

Neue Weine eingetroffen

Riesling Rothenberg GG 2021
Kühling-Gillot

Ja, der Rothenberg ist preislich eine Ansage. Er ist aber auch mal wieder der beste Wein dieses großen Riesling-Jahrgangs! Der leise Riese sorgt mit genialer Balance, vibrierender Struktur, puristischer Salzigkeit und unendlicher Tiefe für Staunen – obwohl sein immenses Potenzial heute gerade mal zu erahnen ist. Vollkommen zu Recht räumt er mit 18,5 Punkten von Jancis Robinson und 99 Punkten von James Suckling reihum hohe Bewertungen ab.

Tschuppen, Schulen und Zipsin
Lagenweine von Ziereisen

Unser neues Sortiment von Ziereisen wächst langsam, im März sind die Premium-Rotweine und die Spitzenweine von den Alten Reben erschienen. Alle diese Weine lagern mindestens 20 Monate auf der Vollhefe und werden unfiltriert gefüllt. Die Namen der Weine sind Parzellennamen, denn als Landwein dürfensie nicht die offiziellen Lagennamen tragen. Der Zusatz Jaspis auf dem Etikett kennzeichnet die Spitzenweine der jeweiligen Sorte aus den ältesten Weingärten der Ziereisens.

Ähnliche Beiträge:

Schreibe einen Kommentar