Der Top-Wein von Kühling-Gillot stammt von wurzelechten Rebstöcken, die seit der Reblauskatastrophe Ende des 19. Jahrhunderts eine echte Seltenheit in Europa sind. Der Rothenberg bekommt auch immer etwas mehr Zeit zur Entwicklung und erscheint erst 18 Monate nach der Ernte. Der 2015er hat auf ganzer Breite überzeugt und wurde flächendeckend sehr gut bewertet: bester trockener Riesling im Falstaff Weinguide mit 98 Punkten, in den Top-Ten bei Eichelmann und Gault-Millau sowie 94 Punkte von Robert Parker sprechen eine deutliche Sprache. Wegen der knappen Mengen ist die Abnahme auf zwei Flaschen pro Kunde beschränkt.
In der Nase fängt der Rothenberg gleich phänomenal an, dichte rauchige Aromen, fast schwarze Frucht, oxidierte Ananas, Lindenblütenhonig, etwas Asche, wirkt düster und tiefgründig. Ein Wein, mit dem man sich richtig beschäftigen kann. Am Gaumen ein ähnliches Bild, eher dunkel und geheimnisvoll, eine mürbe Struktur mit einem feinen Tannin nimmt den Gaumen ein, im Hintergrund eine feine Säure, die dem Wein Frische und Finesse gibt, wieder Ananas, dazu etwas Amalfizitrone die lange am Zungengrund hängen bleibt. Sonst eher ein Leisetreter, gibt der Riesling vom Rothenberg in 2015 mächtig Gas und beeindruckt mit kraftvoller Struktur und dunkler Aromatik. [CB 09/2016]
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