Pichler, F.X.

Wer glaubt der Weißwein-Olymp besteht allein aus Chardonnay und Riesling, der wird spätestens vom Grünen Veltliner Smaragd Kellerberg von FX Pichler aus Oberloiben angesichts der zart-feinen Aromen mit brillant-mineralischen Anklängen von weißen Pfirsichen und Marillen eines Besseren belehrt. Und doch ist das nur einer seiner genialen Würfe, die dem Ausnahmewinzer im Zusammenspiel mit der Natur gelungen sind. F.X. wie er überall genannt wird, hat eine ganze Palette aller feinster, aromatischer und finessenreicher Weine zu bieten. Neben besagter Ried Kellerberg kommt noch die reine Südlage Loibenberg, dessen Weine am Gaumen noch cremiger wirken und an einem reichen Fruchtkorb erinnern. dagegen ist der südöstlich ausgerichtete Kellerberg etwas mineralisch raffinierter. Von beiden Spitzenlagen produziert FX Pichler neben dem Grünen Veltliner noch Funken sprühende Rieslinge, die rassig und reich an Mineralität sind. neben diesen vier „Symphonien“ komponiert er, wenn die Natur es erlaubt, den noch kompakteren Grünen Veltliner M (M für monumental) und den Riesling Unendlich. Beides Weine mit geballter Konzentration und enormen Aromastoffen. Dem Perfektionisten ist bewusst was die Natur hier bereitstellt: der Urgesteinsboden mit Gneis und Glimmerschiefer in Süd- und Südostausrichtung, der Winzer bringt nur den Weingarten auf ein Niveau, solche Qualitäten in den Keller zu bringen.
Den Grundstein mit den richten Klonen legte einst sein Vater, indem er die Reben über viele Jahre beobachtete bevor er daraus den Nachwuchs zog. Der Rebschnitt wird nur persönlich von „Chef“ und seinem Sohn Lukas gemacht. Es werden nur die physiologisch reifsten Trauben ohne Botrytis geerntet, oft bis in den Dezember hinein. Das Spiel mit dem Wetter-Risiko gehört schließlich auch dazu. Im Keller des 13 Hektar großen Betriebes stehen zu 60% Edelstahltanks und zu 40% große Holzfässer. Der Veltliner wird immer gerebelt, der Riesling teilweise, Federspiel-Qualitäten kommen in den Stahltank, die Smaragde fast ausschließlich ins große Holz.
Von 1971, als der Winzer den Betrieb übernahm, bis 1991 führte er mit seiner Frau Rudolphine einen gutgehenden Heurigen. In den 1980er Jahren wurde die Fachwelt schließlich auf seine Kreszenzen aufmerksam. Mit den Jahrgang 1990 kann der große Durchbruch, er folgten eine Serie von brillanten Jahrgängen wie 1993, 1999, 2000 oder 2002. Und FX hat mit seinem cremigen Sauvignon Blanc Smaragd noch ein weiteres Ass im Ärmel. Heute wird das Weingut auf ebenso hohem Niveau von Sohn Lucas Pichler geführt.

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