Prager, Franz

Es waren immer die Männer, die in dieses Weingut eingeheiratet haben. Seit 1712 ist es in Familienbesitz und wurde stets über die Frauen vererbt. Franz Prager, 1925 geboren, heiratete über die Familie Ebner in den Betrieb ein, der seitdem seinen Namen trägt, obwohl mit Schwiegersohn Toni Bodenstein schon seit 1990 die nächste Generation das Sagen hat. Die Frauen hatten, wie sich bis heute zeigt, alle einen guten Griff getan. Franz Prager wurde zu einer führenden Persönlichkeiten in der Wachau. Als großes Vorbild für die Region beinflusste er viele Winzer mit seinen klaren schnörkellosen Weine. Ein Qualitätbesessener, der mit Josef Jamek, Franz Hirtzberger sen. und Rudolf Schwengler (von den Freien Weingärten Wachau) einen Freundschaftsbund bildete der u.a. die Vinea Wachau und das heutige Qualitätsdenken hervor brachte.
Toni Bodenstein studierte Landwirtschaft mit Zusatzfach Geologie, lernt dabei Tochter Ilse kennen und lieben und orientierte sich dann in Richtung Weinbau und Önologie, nicht nur um aus dem Schatten seines Schwiegervaters heraustreten zu können. Das er das Weingut, neben seinem Job als Bürgermeister von Weißenkirchen, voll im Griff hat beweist er seit Jahren mit brillanten mineralischen Rieslingen. Ein Fest für den Geologen Bodenstein, die unterschiedliche Mineralik der Böden im Wein wieder zu entdecken.
Aus seinen Top-Lagen Klaus, Steinriegl, Achleiten, Zwerithaler oder Kaiserberg zaubert er feinstrukturierte mineralische Rieslinge mit hohen Wiedererkennungswert. Ein Denkmal der eigen Art baute er sich mit einer neu angelegten Höhen-Lage, genannt „Wachstum Bodenstein“. Erst von den Winzerkollegen bekritelt und belächelt, stammt heute der gleichnamige Weltklasse-Riesling, wahrscheinlich Bodenstein’s Bester, von dort her.

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