Weninger, Franz

Franz Weninger ist ein Mann der ersten Stunde der Erfolgsgeschichte des burgenländischen Rotweines. Als Familienbetrieb schon 1828 in der Ortschronik von Horitschon erwähnt, übernahm er 1982 mit seiner Frau Martina von seinen Eltern 7 Hektar Weingärten mit -für die damalige Zeit typischer- gemischter Landwirtschaft. Zug um Zug wurde die Weinbaufläche auf die heutige Größe von 28 Hektar erweitert. Franz Weninger hat seine Philosophie, möglichst langlebige, gehaltvolle Rotwein zu produzieren, die aber trotzdem fein und facettenreich sind, Schritt für Schritt aber konsequent umgesetzt. Das Weinmagazin FALSTAFF ernannte Weninger 1995 zum Winzer des Jahres.
Die Weingärten werden biologisch bewirtschaftet. Der Sortenspeigel besteht aus 50% Blaufränkisch, 20% Zweigelt, 15% Merlot, 8% Cabernet, 5% Pinot Noir und 2% St. Laurent. Das Durchschnittsalter der Reben liegt bei über 30 Jahren. Auch im Weingut Weninger werden die Trauben ausschließlich von Hand gelesen und die Maische wird nicht gepumpt. In großen 3.000 Liter Holz-Gärstandern vollzieht sich die alkoholische Gärung, die anschließende malolaktische Gärung findet in kleine Holzfässern, den Barriques statt. Die Reifezeit liegt zwischen 12 und 20 Monaten. Ausgebaut werden die österreichischen Sorten Zweigelt, St. Laurent und der Blaufränkisch in drei Versionen: Blaufränkisch (Klassik) sowie die beiden Lagen Hochäcker und seit 1999 Dürrau. Wobei letztere unter den Blaufränkisch der Star ist. Bei einer internationalen Blindverkostung im Drei-Sterne-Tempel „Winklers Residenz“ in Aschau kam Weninger Dürrau 2000 nach Chateau Palmer auf den zweiten Platz und war somit bester Österreicher. Eine andere Verkostung brachte dem 2002er einen dritten Platz. Die Top-Lage Dürrau hat tiefgründigen, schweren Lehmboden mit einer Stockdichte von 6000 Reben pro Hektar.
Weninger Töchter Verena und Tina sind die Namensgeber für das vom 50%igen Blaufränkischanteil geprägten Cuvée Veratina, komplettiert mit 25% Zweigelt, 20% Merlot sowie 5% Cabernet Sauvignon. Der Merlot, den es hier auch reinsortig gibt, ist neben dem Blaufränkisch Dürrau Weningers spektakulärster Wein. Bei der Vinaria-Tropy 2005 bekam sein 2002er Merlot die Goldmedaille in der Kategorie „Sortenrein“. Ungewöhnlich sind nicht nur Weningers Weine, sondern auch seine Weinetiketten – neun Kreise (bzw. Löcher), einer davon mit rotem Rand, assoziieren die kräftige burgenländische Sonne. Die europäische Erweiterung nutzte Weninger auch für Investitionen in Ungarn: in Villany bewirtschaftet er zusammen mit ungarischen Spitzenwinzer Attila Gere 12 Hektar Weinberge. Schon früh wurde er in Ungarn aktiv und kaufte in unmittelbarer Grenznähe in Sopron ein 22 Hektar großes Weingut. Beide Betriebe werden mittlerweile von Sohn Franz Reinhard sehr erfolgreich weitergeführt.

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