Sauerstoff

Im Weinbau spielt Sauerstoff eine sehr wichtige Rolle. Am Anfang der Gärung trägt er zur Vermehrung der Hefen bei. Nach der Gärung ist Sauerstoff für die Reifung des Weines verantwortlich, sowohl im Fass (dort trägt er auch zur Stabilisierung und natürlichen Klärung bei) als auch später in der Flasche. In allen Phasen sind nur geringe Mengen Sauerstoff nötig, zu viel Sauerstoff schadet dem Wein in der Regel. Aus diesem Grund wird die natürliche Verdunstung in Barrique-Fässern regelmäßig aufgefüllt und halten die meisten Weine nach dem Öffnen (= starke Sauerstoffzufuhr) nur einige Tage bis wenige Wochen.

Bei einigen Weinarten erfolgt beim sog. oxidativen Ausbau bewusst ein starker bzw. langer Kontakt mit Sauerstoff, um bestimmte Aromen zu erzeugen, z.B. bei manchen Orange-Weinen, bei vielen Weinen aus dem Jura und beim Sherry. Das Gegenstück dazu ist der reduktive Ausbau unter größtmöglichem Sauerstoffausschluss.

Chemisch betrachtet ist Sauerstoff ein farb- und geruchloses Gas (O = Oxigenium), das zu 21% in der Atmosphäre (Luft) vorkommt, im Wasser ist es etwa zu 89% enthalten. Sauerstoff ist ungemein reaktionsfreudig und geht mit den meisten Stoffen sehr rasch Verbindungen ein (siehe Oxidation).

 

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