Grenache

Die rote Rebsorte (in Sapnien heiß sie Garnacha) ist mit ca. 185.000 Hektar Rebfläche an 7. Stelle im weltweiten Sortenspiegel. Zusammen mit dem Grenache blanc ist die Anbaufläche noch deutlich größer. Vermutlich stammt die Grenache Noir aus der nordspanischen Provinz Aragón, von wo sie sich in das französische Languedoc-Roussillon jenseits der Pyrenäen, in das Rhônetal und bis nach Sardinien verbreitete. In Sardinien nennt man sie Cannonau und die Sarden beanspruchen für sich den umgekehrten Weg der Verbreitung. Der große Vorteil der früh reifenden Rebe ist ihre hohe Resistenz gegen Dürre in heißen, trockenen Weinbau-Gebieten, wo sie häufig in Buschform erzogen wird. Sie gilt als Massenträger, was die Verbreitung zusätzlich gefördert hat. Bei reduziertem Ertrag bis maximal 40 hl/ha auf kargen Böden erbringt sie die besten Ergebnisse – einen charaktervollen, konzentrierten und feurigen Rotwein. In Spanien ist sie als Verschnittpartner des Tempranillo im Rioja enthalten. In Frankreich liegen die größten Rebflächen im Rhônetal, unter anderem wird sie dort für den Châteauneuf-du-Pape verwendet. Die wichtigste autochthone Rotwein-Sorte in Spanien und Frankreich, ähnlich dem Zweigelt in Österreich.