Trebbiano

Mit ihren zahlreichen Spielarten und Klonen belegt die Sorte weltweit über 250.000 Hektar Rebfläche und liegt damit an vierter Stelle. Die spät reifende und frostharte Sorte ist außergewöhnlich ertragreich. Der daraus gekelterte Wein ist eher extraktschwach mit geringem Alkoholgehalt, jedoch mit kräftiger Säure. Deshalb wird die Sorte häufig für Destillation oder für Verschnitte herangezogen. In Italien belegt die Sorte nach der Sangiovese den zweiten Platz und ist dort in knapp hundert DOC-Weinen und unzähligen Vino d Tavolas enthalten. Sie erbringt über ein Drittel der gesamten italienischen DOC-Weißwein-Produktion. Die bekanntesten DOC-Weine, in denen sie maßgeblich beteiligt ist, sind Est! Est!! Est!!!, Frascati, Orvieto und Trebbiano d´Abruzzo. Früher war die Sorte auch ein fixer und hoher Bestandteil im Chianti, ab dem Jahrgang 2006 ist sie aber wie alle weißen Sorten verboten. Die wichtigste autochthone Sorte Italiens.
Nach Frankreich wurde sie im 14. Jahrhundert aus Italien eingeführt. Hier liegt sie unter dem Namen Ugni Blanc mit über 100.000 Hektar nach der Carignan an zweiter Stelle. Ihr Name scheint aber nur selten auf einem Etikett auf, denn sie bildet vorwiegend die Grundlage für den Armagnac und unter Saint-Émilion für den Cognac (90% der dortigen Rebfläche).