Meßwein

Im christlichen Glauben spielt der Messwein eine wichtige Rolle bei der Wandlung von Brot und Wein in Christi Fleisch und Blut, was auf das erste Abendmahl im Neuen Testament der Bibel zurückgeht. Der Weinbau hat in der katholischen Kirche daher immer eine wichtige Rolle gespielt. In Europa haben sich diesbezüglich die Benediktiner, Kartäuser und Zisterzienser große Verdienste erworben. Selbst bei der Eroberung der Neuen Welt durch die spanischen und portugiesischen Konquistadoren im 16. Jahrhundert war die Anpflanzung von mitgebrachten Rebstöcken und die Herstellung von Messwein auch der Beginn und Anstoß der Weinbau-Kultur in diesen Gebieten.
Die Beschaffenheit von Messwein ist im Kirchenrecht kurz und knapp gehalten: „Vinum debet esse naturale de genimine vitis et non corruptum“ (Der Wein muss naturrein und aus Weintrauben gewonnen werden und darf nicht verdorben sein). Die Vorgabe „naturrein“ schloss früher auch eine Filtration und Stabilisierung aus. Davon ist man aus guten Gründen abgegangen, dass heißt, es ist eine Eiweiß-Stabilisierung üblich. Es ist auch kein Alkohol-Gehalt vorgeschrieben. Damit aber kann der Messwein weiß oder rot, trocken bis süß und auch Stillwein, Dessertwein oder Schaumwein sein. Als Messwein kann somit heute jeder Qualitätswein verwendet werden, der den gesetzlichen Normen entspricht. Es wird aber fast ausschließlich Weißwein genommen. Die einzig konkrete Vorgabe ist, dass kein Anreichern (Aufzuckern) erfolgen darf. In Österreich ist Messwein daher meist ein sehr trockener Wein mit weniger als 1 g/l Restsüsse.