Küfer

Auch: Fassmacher, Böttcher – Handwerk zur Herstellung eines Holzfasses. Nach der Lagerung wird das Holz gestutzt, gestreift, ausgenommen und zu Dauben gefügt. Nachdem die Dauben „aufgetischt“ sind, werden sie in einer „Rose“ zusammengefügt. Jede Daube wird so arrangiert, dass sie möglichst optimal zu den anderen passt und das Fass insgesamt sein vorgegebenes Äusseres erhält. Die Einzelteile werden mit Hilfe von Hammer und Setze im Fassreifen positioniert. Nun beginnt das gekonnte Spiel mit Feuer und Wasser: Nach Erreichen der gewünschten Holztemperatur verlangt der Biegevorgang vom Küfermeister absolute Professionalität. Es werden vorwiegend drei Techniken angewendet: Feuer und Wasser, Dämpfen, Heisswasser. Einzeldauben für Reparaturen werden ebenfalls nach diesen Behandlungen biegsam gemacht und danach mit einer Spannvorrichtung gebogen. Der Gefässrumpf wird nach dem Biegen nochmals zur besseren Stabilisierung der Krümmung mit Glutfeuer beheizt (Nachfeuern). Zum Ausgleichen oder „Enden“ der Daubenende benützt der Küfer einen Endhobel, heute aber meist eine aufsetzbare Hobelmaschine. Grössere Fässer dürfen aber nicht flach geendet werden. Damit der Boden dem Innendruck der Flüssigkeit standhält, muss er einer Staumauer gleich nach innen gebogen sein. Das Rumpfende der Fässer muss an Spund und Grund tiefer liegen, als bei den Seitendauben. Der Küfer nennt diese gewollte Unebenheit „Senkung“. Die Böden der Fässer werden erst am Schluss angefertigt und eingebunden. Auch hier muss bei grösseren Behältern eine leichte Neigung bei der Seitenfuge berücksichtigt werden (Staumauer-Effekt). Zum Einbinden des Bodens wird mit dem Gargelkamm (Gargel oder Gagel) eine Kerbe ausgehobelt. Heute stehen oft Kehlmaschinen zur Verfügung. Die Bodenstücke werden mit Eisen- oder Holzdübeln zusammengefügt. Das Gebinde wird aussen abgehobelt. Die Reifen erhalten nun die endgültige Passform.