Natural Cork

Beim 2021 Bockenauer Riesling vom Schiefergestein - verrät der Name schon vom welchen Boden bzw. Terroir er stammt. In der Nase wirkt dieser Ortswein zu Beginn leicht reduktiv, mit Luft kommt viel Frucht: weiße Melone, gelber Pfirsich, Nektarine, Limette, Kräuterwürze und JA - man riecht hellen Stein und Salz. An Gaumen eine charmante Textur mit etwas Schmelz vom Schiefer, die Säure kommt langsam aber mächtig, Zitrone und Pampelmuse, dann die leicht salzige Mineralität, alles einer guten Balance, hinterlässt einen tollen, bleibenden Eindruck. [GB Jg. 2021]

Schieferleicht, der Name sagt schon alles, federleicht sogar ist dieser Wein, ein betörendes Kabinett. In der Nase kandierte Ananas, Galia-Melone, feiner Touch von Kamille und ein Anflug von Schiefer-Mineralik. Am Gaumen eine gediegene Textur, eher rund - die Säure gut eingebunden, äußerst dezente Fruchtsüße, wieder kandierte Ananas, bleibt sehr lebendig und lang auf der Zunge. Vorsicht Suchtpotential! [GB 02/2024]

Rudolf Trossen beschreibt den Riesling Schieferleicht und wie die außergewöhnliche Witterung den Wein hat entstehen lasse: ...als wir die gärenden Säfte im Keller probierten, waren wir fasziniert über die Anmut, mit der manchen Weine über die Schwierigkeiten des Jahres hinweg tanzten. Diese beschwingte Heiterkeit kann sich nämlich nicht einstellen, wenn die Alkoholwerte zu hoch sind, und die Filigranität erdrücken.

Die Lage Schwarzer Herrgott ist eine Besonderheit, denn mitten in der Lage läuft die Grenze zwischen Rheinhessen und der Pfalz durch und trotzdem heißt die Lage auf beiden Seiten gleich. Es ist die kargste und kühlste Lage im Portfolio von Philipp Kuhn und erbringt bei weitem den introvertiertesten Wein.
Typische für die Lage beginnt der 2022er mit einem straffen, kargen und etwas harten Stil, die Konzentration und eine positive Unruhe ist zu spüren, da ist kühle Frucht mit Granny Smith und Limette, dazu Kräuternoten mit Eisenkraut und Salbei. Am Gaumen ist er druckvoll und vibrierend, die puristische Struktur gibt den Ton an, dazu kaum Frucht, lebendige Säure und durchwegs mit Spannung und Finesse. [CB 09/2023]

Die Lage am Schwarzen Herrgott ist eine kleine Erhebung im Zellertal direkt an der Grenze zur Nord-Pfalz, die aus einem reinen Kalksteinfels besteht. Der Boden ist hart und karg, liegt etwas verdeckt hinter einer Bruchkante und hat daher nicht so viel Sonne und Regen wie etwa die Lage Frauenberg. H.O. Spanier weiß aber nach so vielen Jahren gut damit umzugehen und macht hier jedes Jahr aufs Neue seinen besten Riesling. 

Der 2022er Schwarzer Herrgott beginnt mit einer intensiven Redutkion, das ist frisch, leichtfüßig und versprüht direkt richtige Trinklaune, Quitte und Zitrusfrüchte, dazu viel Brot und reife Ananas, verändert sich rasend schnell und wird immer komplexer. Am Gaumen mit viel Saft und einem vollen reifen Fruchtkorb, wieder Ananas, Mango, Maracuja, das ist einladend und charmant, die Mineralik liegt gerade noch im Hintergrund, denn da ist auch Extraksüße und eine dichte Würze. Versprüht trinkfreude und Charme, aber die Struktur kann sich noch nicht zeigen. [CB 09/2023]

Die Lage Steinacker gibt in verschiedenen Orten - und der Name deutet immer auf ein kargen, steinigen Boden hin. So auch in Kallstadt und Steffen Rings bringts minimalistisch ins Glas. In der Nase klar wir ein Gebirgsbach, hellfruchtig, zitrisch, Ananas, Amalfi-Zitrone, heller Kalkstein, eine Prise grüne Kräuter. Am Gaumen beginnend mit einer gewissen runden Textur, bevor eine mächtige Säure zupackt (typísch für 2021), aber sie wirkt reif und angenehm, unterstreicht die karge Mineralität und gibt den Wein Frische auch enormen Zug und Länge. Für Fans von puristischen Riesling! [GB Jg .2021]

Ein Riesling von den kühlsten Parzellen am Weingut Knewitz mit einem extrem karger Boden aus Kalkstein mit Eisenerz, der sich markant von den anderen Lagen des Hauses unterscheidet.

Der Steinacker beginnt noch minimalistischer und karger als der Huntergulden, der will mit der Zunge raufen so puristisch kommt der Kalk durch. Schon die Nase zeigt die Kargheit, kaum Frucht, etwas rauchg, ein Hauch Kräuter und etwas florale Noten, der Rest ist Kalkstaub. Am Gaumen beißt die Struktur zu, das ist harte Mineralik, salzig, straff und vibrierend, Granny Smith und Limette schimmern durch, die Frucht ist aber klar im Hintergrund, Struktur und Mineralik geben den Ton an und krallen sich mürbe am Gaumen fest. Man muss es puristisch mögen, dann ist das genialer Stoff! [CB 09/2023]

Die Lage Steinberg liegt oberhalb der Monopol-Lage Hermannsberg und neben der Toplage Kupfergrube. Ist vom Boden dennoch komplett konträr und von hellem und sehr kargem Porphyr geprägt, wodurch die Weine aus dieser Lage auch immer etwas Kühler und Straffer sind.

In 2022 zeigt sich der Steinberg deutlich konträr zum vorherigen Jahrgang. Er beginnt mit saftig, gelber Frucht, offen und ruhig, Aprikose, Birne und eine Spur Quitte. Am Gaumen bleibt es aromatisch gelb, salzzitrone, die gut zur feinen Mineralik passt, dazu etwas Quitte, kompakte Struktur, die aber durchwegs mit mehr Charme und Saftigkeit verpackt ist. Der letzte Punch fehlt hinten raus zwar etwas, dafür macht der Wein jetzt schon viel Spaß. [CB 09/2023]

Südlich von Bockenau liegt die Lage Stromberg, felsig zerklüftet und komplett nach Süden ausgerichtet. Bis zu 70 Jahre alten Reben stehen auf kargem, von Kupfer- und Eisenanteilen durchzogenen Vulkangestein, dem sogenannten Porphyr. Da verwundert es nicht, dass der Stromberg immer die kargste und puristischste Lage im Sortiment von Schäfer-Fröhlich ist.

Auch in 2022 zeigt sich der Stromberg regelrecht extrovertiert und schon sehr offen, die Frucht ist reif und laut, es geht ins rötliche, Johannisbeere, dazu Grapefruit und Litschi, dazu kommt aber auch eine feine Rauchigkeit. Am Gaumen mit zitrisch-herben Grip, wieder filigran und kernig, die Vibration zieht ihre Runden auf der Zunge, bis etwas Extraksüße Charme versprüht und gleichzeitig reifere Frucht mitbringt. [CB 09/2023]

Die warmen und kargen Lagen an der Terrassenmosel haben in so einem kühlen und feuchten Jahr eindeutig Vorteile gegenüber der restlichen Mosel, man muss es dann aber auch erst mal so in die Flasche bekommen wie Matthias Knebel. Der Uhlen ist kühl und filigran, helle frucht, die zwischen weiß und grün changiert, ein Hauch Limette, dazu weißer Pfirsich, etwas Koriander und Williamsbirne, immer elegant, mit zart, speckiger Rauchigkeit vom Schiefer. Am Gaumen mit fester Textur, der Uhlen beginnt mit so einer Art Salz und Pfeffer, feiner Grip und eine zarte, saftige Säure, die Balance ist wunderbar, wieder sehr helle Frucht und dieser feine Rauch, bleibt gut hängen und ist stets in Bewegung. [CB Jg. 2021]

Das Forster Ungeheuer ist eine der besten Rieslinglagen der gesamten Pfalz und besteht zu einem Teil aus Basalt, daneben findet sich Buntsandstein mit dichteren Ton- und Sandschichten versetzt mit Kalkgeröll.

Das Ungeheuer von Bürklin beginnt mit einer wahren Explosion, ohne dabei aufdringlich zu sein, es sind nur so viele Aromen, dass man sich selbst erstmal sortieren muss. Eine filigrane Reduktion leitet alles ein, dazu kommt saftige gelbe Frucht, etwas Marille und Birne, kühle Rauchigkeit und ätherische Noten, dazu kommt eine salzige Meeresbrise, sehr spannend. Am Gaumen beginnt das Ungeheuer eher schlank und filigran, insgesamt etwas leiser und zurückhaltender als in der Nase, das Salz ist aber sofort wieder da, dazu kommt eine vibrierende Struktur, die zuerst karg ist und dann mürber und wärmer wird, Apfel, Zimt und Zitrus. Die Komplexität und Struktur ist genial und setzt Maßstäbe! [CB Jg. 2021]

Das Forster Ungeheuer ist eine weltberühmte Lage mit einer sehr vielschichtigen Bodenstruktur. Sandiger Ton und Lehm auf einem Kalkfelsen (ehemaliges Korallenriff) vermischt mit Buntsandstein und vulkanischen Basalt.
Das 2016er Ungeheuer kommt schon jetzt sehr offen und zugänglich aus dem Glas, ja das Holz ist noch dezent spürbar, aber verleiht ihm auch eine große Komplexität, etwas braune Birne, dazu ein Hauch salziges Karamell, Schwarzbrot und reife Melone, mit etwas Luft geht es noch stärker ins exotische. Am Gaumen saftig und schon jetzt charmant, sehr zugänglich, eher dezente Struktur und zarte Salzigkeit, dafür ein weicher und einnehmend saftiger Körper, frische Nektarine, etwas Orange und Ananas, hinten raus ein leicht herber Birnentouch. [CB Jg. 2016]

Der Orts- bzw. Terroirwein "Muschelkalk" (ein marines Sediment aus dem deutschen Trias) stammt aus den Lagen IM SONNENSCHEIN und MANDELBERG. In der Nase Ananas, kandierte Zitronenschale, Quitte, Rauch und feine mineralische Akzente. Am Gaumen eine präzise Struktur, bizzeliges aber harmonisches Säurespiel, man spürt den Kalk, tolle Mineralik mit einer Spur Salz, reife Fruchtelemente - wieder Quitte, druckvoll und lang. [GB 05/2020]

JJ Prüm und die Wehlener Sonnenuhr -eine der berühmtesten Lagen Deutschlands- gehören unzertrennlich zusammen, wie Egon Müller und der Scharzhofberg. In der Nase noch ein Baby, verhalten und zart: Klarapfel, Ananas, Apfelblüten und ein winziger vegetabiler Anflug (Kohlrabi), dazu feine rauchige Nuancen. Am Gaumen anfangs eine eher weiche Textur, die Säure noch dezent im Hintergrund, dann aber setzt ein herrliches Fruchtspiel ein, die Säure und Mineralik wir dominanter und übernimmt das Sagen, etwas Zitronenzeste, leicht erdig, ein tolles Mundgefühl mit leicht herben Noten deutet bereits auf das Potential dieses Tropfen hin. Ein großartiger fruchsüßer Riesling, PLV! [GB Jg. 2021]

JJ Prüm und die Wehlener Sonnenuhr -eine der berühmtesten Lagen Deutschlands- gehören unzertrennlich zusammen, wie Egon Müller und der Scharzhofberg. In der Nase noch ein Baby, verhalten und zart: Klarapfel, Ananas, Apfelblüten und ein winziger vegetabiler Anflug (Kohlrabi), dazu feine rauchige Nuancen. Am Gaumen anfangs eine eher weiche Textur, die Säure noch dezent im Hintergrund, dann aber setzt ein herrliches Fruchtspiel ein, die Säure und Mineralik wir dominanter und übernimmt das Sagen, etwas Zitronenzeste, leicht erdig, ein tolles Mundgefühl mit leicht herben Noten deutet bereits auf das Potential dieses Tropfen hin. Ein großartiger fruchsüßer Riesling, PLV! [GB Jg. 2021]

die Wehlener Sonnenuhr ist eine der berühmtesten Lagen in Deutschland, die heute zur Gemeinde Bernkastel-Kues gehört und sozusagen der Hausberg von JJ Prüm ist (direkt gegenüber vom Weingut auf der anderen Seite der Mosel). Ein Mosel-Kabinett vom Feinsten, komplexe Nase nach Ananas, Flieder, Amalfi-Zitrone, weißer Stein, ein Hauch Salbei, noch leicht vom Schwefel belegt. Betörend weicher Schmelz am Gaumen, wieder Ananas diesmal mit einer Spur Karamell, super elegantes Süss-Säure Spiel, vielschichtig und lang, dezente Zitrusnoten im Nachhall. [GB Jg. 2021]

die Wehlener Sonnenuhr ist eine der berühmtesten Lagen in Deutschland, die heute zur Gemeinde Bernkastel-Kues gehört und sozusagen der Hausberg von JJ Prüm ist (direkt gegenüber vom Weingut auf der anderen Seite der Mosel). Ein Mosel-Kabinett vom Feinsten, komplexe Nase nach Ananas, Flieder, Amalfi-Zitrone, weißer Stein, ein Hauch Salbei, noch leicht vom Schwefel belegt. Betörend weicher Schmelz am Gaumen, wieder Ananas diesmal mit einer Spur Karamell, super elegantes Süss-Säure Spiel, vielschichtig und lang, dezente Zitrusnoten im Nachhall. [GB Jg. 2021]

Die Wehlener Sonnenuhr ist einer der bekanntesten Weinberge der gesamten Mosel und auch am Weingut J.J. Prüm steht sie mit für die besten Qualitäten. Stilistisch erbringt die Lage immer die kühlsten und feinsten Weine in der jeweiligen Qualitätsstufe. In der Nase sehr dezent und feingliedrig, zurückhaltende Frucht mit etwas weißem Pfirsich und Zitronenmelisse, geht mit Luft noch stärker in eine feine Kräuterrichtung, wirkt sehr vornehm und kühl (in seiner Jugend). Am Gaumen super-saftige Textur mit äußerst eleganter Fruchtsüße, dazu diese tänzelnde Säure in perfekter Harmonie, reife Nektarine und etwas Grapefruitzeste, legt sich mächtig auf die Zunge und bleibt. Großes Trinkvergnügen obwohl noch ein Baby - aber mit großer Zukunft! [GB Jg. 2020]

Die Lage Braune Kupp ist anders als der Scharzhofberg direkt an der Saar gelegen und bekommt insgesamt etwas mehr Wärme ab. Zum einen wirkt der Fluss Temperaturregulierend und reflektiert die Sonnenstrahlen zusätzlich, außerdem ist die Lage nicht direkt vom Wald umgeben. In 2021 zeigt die Lage bislang ungekannte Finesse und Feinheit, so kühl und straff haben wir die Lage noch nicht erlebt, dieses Kabinett macht jetzt schon so viel Spaß, dass wir die Flasche am Weingut fast komplett ausgetrunken haben. Einen Hauch reifer als das Scharzhofberg Kabinett und etwas mehr Saft, der die feine Mineralik umschließt, die Balance ist grandios und macht es schwer, diesen Weine in den Keller zu legen. [CB Jg. 2021]

Die Spätlese aus der Wiltinger Braunen Kupp ist eigentlich auf dem gleichen Niveau wie das Kabinett, aber der Stil ist ein deutlich anderer. Hier ist mehr Reife und eine sagenhafte Konzentration zu spüren, trotzdem bleibt der Wein, aus dieser warmen Lage, ungewöhnlich kühl und filigran, fast tänzelnd fließt er über den Gaumen, reife Frucht, feine Exotik, fester Körper und eine breite Textur, dabei so extrem saftig das die Zunge nicht mehr ohne diesen herrlichen Nektar sein will. Nach dem schreiben dieser Kostnotiz will man eigentlich keine Flasche mehr in den Verkauf geben. [CB 06/2022]

Ein Ölberg der sehr klassische Aromen für die Lage und für einen warmen Jahrgang aufweist, man merkt direkt die Kraft und Reife, das ist Exotik mit Mango und Ananas, Würze mit Pfeffer und Kardamom und dann kommt Frische mit Zitronenzeste und Melisse. Am Gaumen mit viel Saft, lebendig und animierend, trotz der Kraft mit toller Spannung und durchaus einer animierenden Art, Aprikose und etwas gelbe Stachelbeere, die Frucht und die Mineralik bleiben zusammen wunderbar am Gaumen hängen. [CB 09/2023]

 

Das Alter ist schon fast einzigartig wenn man bedenkt, dass diese Rebsorte vor 26 Jahren kaum eine Rolle im deutschen Weinbau gespielt hat. Mit zunehmendem Alter der Reben sinken auch die Erträge. 2021 hat aus qualitativer Sicht alles gepasst – konzentrierte Frucht, kleiner Ertrag und lebendige Frische! 10 Tage auf der Maische, dann abgepresst und mit allem was der Weinberg mitgebracht hat vergoren. Lediglich zwei Fässer wurden voll.

Dieser Sauvignon Blanc wurde im Holzfass ausgebaut und folgt damit dem Weinstil der Loire, Kraft und Tiefgang, sowie die Mineralik werden dadurch betont. In der Nase intensive Blütenaromen und vegetabile Noten: Fenchel, Kerbel, gelbe Paprika, das Holz nicht spürbar, aber eine gewisse Wucht schon erkennbar. Am Gaumen ein satte Textur mit kräftiger Säure, guter Zug nach hinten, reife Grapefruit und Quitte, zum Finish kommt eine zarte Cremigkeit hinzu, zart zitronig im Abgang. Ein mächtiger aber vor allem strukturierter Sauvignon Blanc, der zeigt was Stephan Attmann mit der Sorte kann! [GB Jg. 2017]

Der Dirmsteiner Sauvignon Blanc Reserve wird im Holzfass ausgebaut und orientiert sich am Weinstil der Loire. Klassische Fumé-Nase: reif und rauchig, zarter Feuerstein, mit üppiger Exotik unterlegt, Mango und sehr reife Litschi, dazu auch etwas frisch geschnittenes Weißkraut. Am Gaumen eine fast ölige Textur, mächtiger Sauvignon-Körper mit mittlerer Säure, minimale Salzigkeit, Grapefruit, etwas Karamell, krallt sich mit seiner Cremigkeit gut am Gaumen ein. [GB Jg. 2020]

Savagnin wird fast ausschließlich im Jura kultiviert und das obwohl diese Rebsorte auch in der Pfalz lange Tradition hat, aber etwas in Vergessenheit geraten ist, da sie in vielen Gegenden dem Gewürztraminer weichen musste. Die Seckinger-Brüder sind große Fans von Savagnin, was an der zurückgenommenen Frucht, seiner Eleganz, seiner Saftigkeit und dem fast salzigen Charakter liegt. Versuchsweise haben sie vor drei Jahren alte Blaufränkisch-Stöcke im Diedesfelder Paradies umveredelt und dieses Jahr den ersten Wein daraus gemacht. Experiment geglückt, würden wir sagen. In der Nase Nashibirne, reifer gelber Apfel, etwas Heu, zarte Kräuterwürze. Das macht richtig Spaß ins Glas zu riechen. Und am Gaumen geht die Freude weiter. Schön mundwässernd, salzig, zitrisch, mit Grip und mit Seckinger- und Savagnin-typischer Säure. Das erinnert tatsächlich ans Jura, aber für einen deutlich charmanteren Preis und mit mehr Trinkfluss. Ein toller Einstiegs-Savagnin - aus der Pfalz! [AS 11/2023]

Mit dem Silvaner zeigt Andi Weigand, dass die Rebsorte mehr kann, als man von gewöhnlichen Mainstream Silvaner gewohnt ist: puristisch und karg, mit Kante, Säure und ohne kitschige Frucht. Das Traubenmaterial stammt aus Iphöfer Lagen, die vom Keuper geprägt sind, nach der Ganztraubenpressung wird der Most spontan vergoren, für 9 Monate im Holz ausgebaut und hefetrüb abgefüllt. In der Nase zu Beginn mit einer zarten Reduktion (etwas Feuerstein), leichter Hefetouch und einer tollen Zitrusfrucht, Amalfizitrone, Grapefruit, dazu leichte Anklänge von Pfefferminz, Zitronenmelisse. Am Gaumen eine animierend frische Textur mit lebendiger Säure, wieder Grapefruit, Zitrus und feiner Würze, der vorhandene Gerbstoff verleiht im Grip und Struktur, sehr geerdet mit viel Struktur, stimmig im Abgang und lang. [GB Jg. 2021]

Im 2020er Jahrgang wurde beim Einstieg-Spätburgunder wieder sehr individuell je nach Parzelle gearbeitet und die verschiedene Partien unterschiedlich verarbeitet, die eine mit 100 % Ganztrauben, die nächste dann komplett abgebeert. Durch minimale Bewegung der Maische und abpressen nach etwa zwei Wochen wurde die Feinheit und die Frische gefördert. Der Ganztrauben-Anteil ist mit 20% wieder etwas niedriger, reicht aber um dem Wein ein kerniges Rückgrad und kühle zu verleihen.
Einerseits bringt der 2020er reife Frucht und Kraft, nur um kurz danach karg, kühl und fordernd zu wirken, im Moment tatsächlicher noch etwas verschlossener als etwas der Vulkan, aber das spricht dann eben auch für die Klasse, die bei Wasenhaus schon in der Basis herrscht. In der Nase etwas Veilchen, Wacholder und Minze, reif Kirschfrucht und Zwetschge sind mit dabei und eben immer diese Kühle. Am Gaumen ebenfalls mit Konzentration und Druck, dann kommt das griffige Tannin, durchaus mit der ein oder anderen Ecke und Kante. [CB Jg. 2020]

Rund um das Weingut gelegen ist der Bürgstadter Berg. Im Burgund würde man diesen wohl als 1er Cru bezeichnen. Er prägt mit seinen Buntsandsteinverwitterungsböden maßgeblich die Charakteristik der Fürst'schen Rotweine. In Der Nase Walderdbeeren, Moos, feuchtes Unterholz, Graphit und zart ätherische Noten (ein wenig "nasser Festzen"). Am Gaumen beginnend ein zarte Fruchtsüsse mit einem feinen Schmelz, bevor eine kräftige Säure einsetzt, dazu leichte Feuerstein Nuancen, mittleres Tannin, sehr harmonisch und gute Länge. [GB Jg. 2018]

Holger Koch unterscheidet ganz präzise zwischen seinen Klonen, ob es traditionelle badische Spätburgundern oder aus dem Burgund stammende Pinot Noir sind. Sein Gutswein ist von deutschen Klonen und doch sehr viel filigraner als viele seiner Nachbarn. Helles Kaminrot, ausgefallene Nase nach Waldboden, Flieder, grünen Walnüssen, Maroni und ein feiner Hauch Kräuter á la Provence. Am Gaumen eine subtile und schlanke (ja magere) Textur, dazu setzt gleich eine gute Säure ein die präsent bleibt, Heidelbeer- und wieder Walnuss-Anklänge, begleitet von einem dezent herben Gerbstoff - der ihn gut am Gaumen hält.

Die Trauben für den Einstiegs-Spätburgunder vom Weingut am Klotz wachsen auf einem kühlen Bergrücken, geprägt von uralten Lössauflagen und Korallenkalk. Ein Teil wird als ganze Trauben mitvergoren, um dem Wein mehr Struktur und Kräutrigkeit mitzugeben. Anschließend geht es für 12 Monate ins Barriquefass mit nur geringem Neuholzanteil.

Ein Wein, der sofort nach dem Einschenken aus dem Glas strahlt - ein richtiger badischer Charmebolzen mit verspielter Rotfruchtigkeit in Form von reifen Erdbeeren, Himbeeren, Amarena-Kirsche und süßen Waldbeeren. Dahinter eine feine Würze, etwas Lorbeer, etwas Majoran und dezente Toastnoten. Am Gaumen wieder mit viel roter Frucht, die eine dezente Süße transportiert, aber durch eine feine Bittermandelnote aufgefangen wird. Alles in allem sehr stimmig - die zarte Struktur, das feingliedrige Tannin, die charmante Beerenfrucht und die harmonisch eingebundene Säure. [AS 02/2024]