Muschelkalk

Mit dem 2021er Jahrgang hat Julian Huber sein Sortiment neu strukturiert und der Breisgau 2021 steht als Regionswein für den Einstieg in die grandiose Huber-Welt. Der Breisgau ist eine Cuvée aus Grauburgunder - den es zukünftig nicht mehr als sortenreinen Wein geben wird - und aus Weissburgunder, der vorher seinen Platz im Malterdinger Weiß hatte. Dieser Wein ist ab 2021 dann ein reinsortiger Chardonnay aus Malterdingen.
Und wie schmeckt er den neue Breisgau? Wie ein waschechter Huber, karg, kühl, reduktiv und strukturiert, Grau- oder Weissburgunder vermutet hier niemand. Eine Spur Funk, dazu eine zarte Frucht, etwas Steinobst, Tee und Johannisbeere, das ist sexy und hat nichts mit Basis zu tun. Am Gaumen mit kernigem Beginn, da ist mürbe, kalkige Mineralik, dunkle Würze und dann kommt ein Hauch Frucht, Kirschkerne und die Hefe bringt hinten raus noch etwas stoffigere Textur. Ein genialer Wein, der perfekt die Stilistik des Weinguts wiedergibt und Lust auf mehr macht. [CB Jg. 2021]

Dieser Chardonnay wächst in der Ortschaft Bürgstadt auf einer kargen Buntsansteinparzelle, die ursprünglich zur Großen Lage Centgrafenberg gehörte und inzwischen als Erste Lage klassifiziert ist. Der Kalkanteil ist niedrig und der rote Buntsandstein bringt dem Bürgstadter Berg immer etwas mehr Charme und reifere Frucht. Vergoren und ausgebaut wird neuen und gebrauchten Barriques, im Holz für knapp 12 Monate auf der Vollhefe, bevor es mit der Feinhefe für ein halbes Jahr in den Stahltank geht, um die Frische und Finesse zu schärfen.

In der Nase beginnt der 2019er Bürgstadter ganz und gar nicht zurückhaltend, extrovertiert und intensiv, frische und reife Frucht, hochreifer Pfirsich, Melone und fast etwas Mango, dazu auch etwas Röstnoten vom Holz, das etwas präsenter als in den letzten Jahren ist, gibt mächtig Gas. Am Gaumen mit bizeligem Beginn, frisch und unruhig, die Säure ist da, dazu wieder reife Frucht, wirkt stoffig und bekommt dazu einen feinen Schmelz, intensiv und tiefgründig, kein Leisetreter, sondern ein richtiger Draufgänger, mit Spannung und einnehmender Frucht. [CB Jg. 2019]

Der Chardonnay R stammt aus der Lage Karthäuser, von den ältesten Rebstöck aus den besten Parzellen. Vergoren und ausgebaut wird er in Barriques, wovon etwa die hälte der Fässer neu sind, nach 12 Monaten geht es dann mit der Feinhefe in den Stahltank, um mehr Fokus und Straffheit zu erlangen. In der Nase zuerst etwas mehr Holz als beim Astheimer, der Chardonnay »R« wirkt insgesamt etwas kraftvoller und kompakter, würzig und mit etwas Kräuter, Eukalyptus und weißer Pfeffer, dazu Limette und weißer Pfirsich, verändert sich rasend schnell, super Komplexität in der Nase. Auch am Gaumen von allem etwas mehr, kernige Struktur, die direkt zupackt, dazu eine intensive Säure und fast harter Kalk, mürber Gerbstoff bleibt hängen, intensiv und einnehmend, ganz großer Stoff, etwas Quitte, Grapefruit und Salz, trotz einer gewissen Kraft hoch elegant, der kalkige Grip bleibt beinahe ewig am Gaumen. Ein Meisterwerk von Sebastian Fürst, gehört zu den Top Chardonnays des Landes! [CB Jg. 2017 ]

Eine Riedencuvée (verschiedene Lagen wie z.B. Spiegel, Steinmassel) aus den ältesten Weingärten des Weingutes mit einem Durchschnittsalter von ca. 45 Jahren. Der Wein wurde in gebrauchten 300 Liter Holzfässern aus österreichischer Eiche vergoren und danach für einige Monate im großen 2500 Liter Holzfass ausgebaut.

Das Holz ist dezent, aber verändert die Stilistik des Weins doch entscheidend, der Grüner Veltliner Alte Reben wirkt sehr geschmeidig und fast samtig, etwas Brioche, Melone und reife Birne, dazu Gewürze wie Kardamon, wirkt gesetzt und ruhig, mit leichter Rauchigkeit. Am Gaumen kraftvoll, zur saftigen Säure kommt eine deutliches Tannin, welches dem Holz zuzuschreiben ist, stramm, dann kommt leicht buttriger Schmelz, hinten raus mit nussigem Touch, etwas Banane, dazu Birne, Mandeln und Grapefruitzeste. [CB Jg. 2015]

Die handgelesenen Trauben für diesen exzeptionellen Grünen Veltliner stammen von alten Reben in der kühlen, extrem kalkhaltigen Lage Lindauer in der Leithaberg Gemeinde Jois. Traditionell im Holzfass vergoren, 12 Monate Ausbau auf der Vollhefe. Ein astreiner Naturwein, intensiver Duft nach Hopfen und Malz, dazu herber Apfel, würzig, floral, vielschichtig. Am Gaumen eine magere Textur, kräutrig herb und leicht bitter, sehr erfrischend, wieder Apfelfrucht, dazu ein intensives Säurespiel, phenolischer Grip und zarte Hefe bim Finish. [GB Jg. 2020]

Hermanschachern ist ein steiler Südhang bei Poysdorf mit Kalkstein und Löss im Unterboden. Der Kalk bringt Frische, Lebendigkeit und Eleganz, der Löss sorgt für einen gewissen Körper, weichen Schmelz und Trinkfluss. Ein Paradbeispiel für das moderene Weinviertel, ein Veltliner der nicht nur Frucht, sondern auch Tiefe und Struktur mitbringt.
Helles Strohgelb, dezente Nase nach Ananas, Granny Smith, Grapefruitzeste, etwas Brennessel, zarte Kräuternoten, dazu rauchiger Kalk. Am Gaumen eine echt knackige Textur mit guter Säure, eigentlich schlank - aber mit einem pfiffigen Schmelz, ganz zart maischig, Birne, schöne Mineralik mit einem Hauch Salz, sehr ausgewogen, elegant und leichtfüßig mit dezenter Kräuterwürze im Nachhall. Unaufgeregt, präzise, gut - großes Veltliner Kino! [GB Jg. 2021]

Manila, der etwas andere Grüne Veltliner! Es ist der Einstieg in die Naturweinserie von Martin Nittnaus. Vergoren wird spontan in der Amphore, zu einem Drittel sind es ganze Trauben, die Frische und Saftigkeit reinbringen sollen. Anschließend bleibt der Wein in der Amphore und wird dann ungeschönt und unfiltriert abgefüllt. In der Nase zarte Reduktion, Feuerstein, Grapefruitzeste, dazu kommen leicht herbale Nuancen und etwas Würze. Am Gaumen feiner Gerbstoff, Brennesel, Kamille wieder etwas Grapefruit mit frischer Säure und gutem Grip. [ND Jg. 2021]

Der neue GutsSilvaner ist der Nachfolger vom Silvaner Muschelkalk und kommt von den jüngeren Rebanlagen aus den etwas flacheren Lagen, mit überwiegend Kalkböden. In der Nase -typisch Silvaner- luftig und doch intensiv, reife Frucht mit Melone und Grapefruit, Pfirsichnektar und Holunderblüten, im Hintergrund auch grüne Nuancen mit einem Kräuter-Touch. Am Gaumen saftig und fast tänzelnd, sehr dezente Textur mit weichem Körper, ganz leicht moussierend bekommmt er noch mehr Frische, etwas Minze, durchaus Säure, dazu grüne Birne, leichte Kalkmineralik, sehr erfrischend - sehr stimmig. [GB, Jg. 2021]

Nur in der Südsteiermark sagt man Morillon, im Rest der Welt nennt man die Rebsorte Chardonnay. Eine Riedencuvée aus den Lagen Zieregg, Sulz, Wielitsch und Ottenberg auf Muschelkalk-, Kalkmergel- und Lehmböden. Nach der Handlese und Spontangärung wird der Morillon schonend in großen, neutralen Eichenfässern für insgesamt 18 Monate auf der Feinhefe ausgebaut.

Helles Grüngelb, in der Nase Apfelkompott, saftige gelbe Aprikosen, kräutrige Würze, die mich an Rucola und Löwenzahn erinnert, ganz zart auch Karlsbader Oblaten. Da ist auf jeden Fall auch etwas Nussiges, Geröstetes was an Haselnüsse erinnert, aber keine Spur von geschmacksgebendem Holzeinsatz. Eine kalkige Mineralik mit Noten von Zitronenschale und hauchzarter Orangenblüte geben dem Wein eine weitere Dimension und werden von zunehmenden Luftkontakt intensiviert.

Am Gaumen filigran und elegant, kernige Säure, die sich aber gut behauptet und so die ausgeprägte Mineralität und Salzigkeit schön unterstützt, wieder Apfel mit einer Spur frischen Mandeln, die dem Wein einer schöne Cremigkeit beisteuern. Der Gebietswein bleibt auch im Finish sehr harmonisch und frisch. Eignet sich hervorragend als Begleiter zu salzigen Gerichten mit Fisch oder Kalb, umamireichen Risotto oder einfach ohne Begleitung, denn nötig hat er diese nicht um Freude zu bereiten. [SV Jg. 2020]

Mit diesem -ernsthaft gemachten- Müller-Thurgau zeigt Fürst dass die Sorte ihre Berechtigung hat: duftig fruchtig und floral ohne kitschig zu sein!. In der Nase grüner Apfel, Galia-Melone. Ringlotten, ein Hauch Frühlingsblumen, dezent und harmonisch, dazu leichte Waldmeister- und rauchige Anklänge. Am Gaumen eine geschliffenen Textur, saftig, leicht nach Apfelschale, etwas Williamsbirne, feingliedrig, mit zierlicher Säure hinten raus etwas Stachelbeere, guter Zug. Ein mehr als probierenswerter Müller-Thurgau! [GB 05/2023]

Neuburger ist am Leithaberg eine weitverbreitete und sehr traditionelle Sorte, hier steht sie auf reinem Kalkboden im nördlichen Teil des Leithabergs. Im Keller wird der Wein nach mehreren Stunden Maischestandzeit inklusive den Stielen, spontan vergoren und in gebrauchten Barriques ausgebaut.
Auch im Jahr 2019 schaffen es Adriana & Martin einen der spannendsten Neuburger zu kreieren und die Tradition zu brechen. Neuburger meistens eher üppig, rund und charmant, bei den Lichtenbergers das Gegenteil. Bevor der Wein ins Glas kommt sollte er erstmal mit Luft und einer Karaffe in Berührung kommen, denn dieser Wein braucht Zeit um sich zu entfalten und das Potential auszuschöpfen. Gerade mit Luft entfaltet der Wein ein unglaublich stimmiges Aroma, nussig, kräutrig, reife Früchte. In der Nase ein Hauch von Haselnuss, Piment, Heu, tolle Würze und cremiger, florartiger Touch. Holzeinsatz dezent spürbar. Mit Luft und Zeit am Gaumen dann die filigrane Frische, mineralisch, dezent vibrierend. Trotzdem eine tolle Balance zwischen Schmelz, Frucht und Säure. Rauchig, speckig, mürbe Birnenschale, viel Druck und Power. Gerade als Speisenbegleiter ein Gedicht. [NH Jg. 2019]

Der Pink&Pure vom Weingut Am Stein geht mit dem Jahrgang 2022 in die zweite Runde. Dieses Jahr etwas farbintensiver - die Schalen von Merlot und Cabernet Mitos haben hier ein wunderschönes Farbenwerk verrichtet - aber mit mindestens ebenso intensivem Trinkfluss. Hibiskus, Kirsche und Hagebutte dominieren die Aromatik, am Gaumen kickt die resche Säure dann nochmal richtig rein und sorgt zusammen mit der in der Flasche enstandenen Kohlensäure für unkomplizierten, sommerlichen Trinkspaß. Geschmacklich seines Naturells entsprechend etwas voller und üppiger als die weiße Variante, aber die pyrazinigen Noten, die an eingelegte Jalapenos erinnern, bringen den gewissen Funk in die Flasche und verleihem diesen Pet Nat seine jugendliche Frische und Wildheit. Das passt zum Apero mit Speck und Oliven genauso gut wie zu einem Stück Sachertorte und zur Dinnerparty im Garten ebenso wie zum Vollmondpicknick am See. [LA 05/2023]

Eine schräge aber gelungene Cuvée aus Sauvignon Blanc und Cabernet Blanc(!), einladende duftig-hefige Nase mit exotischen Anklängen: Sternfrucht, Passionsfrucht, Amalfi-Zitrone und Pfirsich. Am Gaumen ein explosives Feuerwerk aus Frucht und Perlage, vibrierende Mineralik, mundwässernde Salz-Zitrone, Grapefruitnoten, äußerst erfrischende Säure mit tollem Zug, furztrocken, bleibt angenehm herb - bizzelig - betörend - süffig. Großes PetNat Kino! [GB, Jg.2021]

Die Spätburgunder-Rebstöcke für den Champs Cadet wachsen auf tonhaltigen Muschelkalkböden, in einer vom Wald umgebenen und somit recht kühlen Parzelle. Im Glas kommt diese kühle Sprödheit schön zur Geltung. Neben dem Korb frischer Waldbeeren, vor allem kleine wilde Erdbeeren, zeigt sich eine kräutrige Frische und etwas Wacholder-Würze. Und dann ist da noch etwas Wildes, Ungezähmtes, das Neugierig macht. Zwar wird der Champs Cadet auch als Bourgogne Rouge klassifiziert, doch der Wein hat deutlich mehr Funk als man das von seinem kleinen Bruder und ganz allgemein von den Weinen von Jean und Valentin Montanet kennt. Am Gaumen zart in der Textur, mit angenehm kernigem Gerbstoff ohne Anzuecken, präsenter und jugendlicher Säure und wieder viel saftiger Beerenfrucht, der man noch lange nachschmecken kann. Ansprechend, reizvoll und mit viel Charme. [AS 01/2024]

Dieser Tement Sauvignon Blanc stammt vom slowenischen Teil der Toplage Zieregg, lokal auch Ciringa genannt. Der Name Fosilni Breg (Fossilienberg) beschreibt exakt den kargen Muschelkalkboden der diesem Wein diese besondere Note verleiht. Ein etwas anderer Sauvignon Blanc, im großen neutralen Holzfass auf der Hefe ausgebaut, dezentes Helles gelb im Glas. In der Nase eine tolle Mischung aus nassem Kalkstein, Weißkraut, Salbei und einer zarten Note von Grapefruitzeste. Am Gaumen eine sehr filigrane Textur, dazu eine lebendige Säure, ein Hauch Orangenschale, Zitrusnoten im Nachhall. Ein wirklich gelungener Einstieg in das Sortiment der Domaine Ciringa! [ND Jg. 2020]

Es ist kaum zu glauben, aber der klassische Südsteiermark Sauvignon Blanc Kalk & Kreide ist ausverkauft. Bis der 2023er im April auf den Markt kommt, hilft sich Familie Tement mit dem Kalk & Kreide Privat aus. Eine Privatfüllung, in der die feinsten Fässer aus den renommiertesten Weinbergen wie Zieregg, Grassnitzberg, Wielitschberg, Ottenberg und Sulz vermählt wurden. Nach der Spontangärung wird der Wein für 15 Monate in großen alten Fässern sowie im Stahltank ausgebaut.

In der Nase ruhig, unaufgeregt und tiefgründig, gelbfruchtig, kräutrig, kühl, dabei rauchig, reife Stachelbeeren, Ananas und Johannisbeerblätter, ein winzige Prise Holunderblüten, viel Luft tut ihm gut. Am Gaumen eine luftige Textur, lebendig - saftig - charmant, leicht herb - mit perfektem Säure-Grip, kreidige Mineralik, dazu Nuancen von Brennnesseln, tänzelt vor sich hin und klemmt sich mächtig rein. Ein klasse Sauvignon Blanc [GB 11/2023]

 

Die Trauben für den Ortswein Würzburg kommen aus den innerstädtischen Lagen: Stein, Kirchberg und Innere Leiste und stehen überwiegend auf Muschelkalk. In der Nase sehr typische Apfel- und Kräuternoten, durchaus intensiv, ein breiter Blumenstrauch, ein zarte Rauchigkeit vom Kalk. Am Gaumen ein weiche sämige Textur, sortentypisch wenig Säure, bleibt -trotz einer gewissen Kraft- sehr gediegen und sanft, gleitet so dahin. [GB 06/2022]

Die pur mineral Linie vom Weingut Fürst bildet die Basis des Sortiments, das Traubenmaterial für den Silvaner stammt sowohl von Buntsandstein Böden aus Bürgstadt als auch von Muschelkalk Böden aus Astheim. Den Trauben kommt die selbe Aufmerksamkeit zu Gute wie denen, die zu den Spitzenweinen verarbeitet werden: sie werden sorgsam von Hand gelesen, vor der Kelter etwas angequetscht, dann gekeltert und - jetzt folgt der einzige Unterschied zu allen anderen Weinen aus dem Hause Fürst - im Edelstahltank vergoren und ausgebaut. Sonst setzt man bei Fürsts auf große Holzfässer, aber bei der "pur mineral"-Linie liegt der Fokus klar auf Frische, Frucht und Leichtigkeit.

In der Nase zu Beginn zarte Anklänge von tropischen Früchten, unreife Mango, dazu gesellen sich der Duft grüner Äpfel, Limettenzeste und die frischen herbalen Noten von Zitronenmelisse und grünem Tee. Am Gaumen präsentiert sich der Silvaner dann, seinem Namen alle Ehre machend, mineralisch frisch mit einer animierend saftigen Säure, die feine Kräuterwürze und die frische Zitrus- und Granny Smith-Aromatik bilden einen langen Abgang. [LA 05/2023] 

Die Trauben für diesen Weißburgunder kommen aus den Würzburger Lagen Stein, Kirchberg und Innere Leiste. In der Nase Melone, gelber Apfel und Mirabellen, rauchiger Klak, ein Hauch Waldmeister und andere Gartenkräuter. Am Gaumen eine sämige Textur, ganz feine Säure, geht wunderbar ins Mineralische über, sehr elegant, stimmig und mit gutem Trinkfluß. [GB Jg. 2021]

Der Erdeluftgrasundreben Weißburgunder von Claus Preisinger beginnt sehr reduktiv und kühl, rauchig und straff, dazu etwas grüne Noten, Limette, Zitronenmelisse, etwas Weihrauch, gelber Pfirsich, verändert sich wahnsinnig schnell mit Luft, wird dabei immer feiner und zarter. Am Gaumen mit straffem und frischem Beginn, federleicht mit nur 12 vol.% Alkohol, aber trotzdem mit Substanz, hefige Struktur macht sich auf der Zunge breit, wieder rauchige Würze, zuerst saftig, dann lässt eine kalkige Mineralik die Zunge leicht austrocknen, etwas Wacholder und ein floraler Hauch, gelbe Birne, fast schwarze Mineralik, etwas Pumpernickel. Der Weißburgunder wurde ohne Filtrierung, hefetrüb und ohne Schwefelbeigabe gefüllt - RAW! [CB Jg. 2018]

Pur mineral nennt Sebastian Fürst aus Franken seine Einstiegs-Linie, die Gutsweine. Dieser Weißburgunder von Fürst ist im großen Holzfass ausgebaut, in der Nase frisch und strahlig: zu Beginn floral, etwas blumig, weiße Blüten wie Gänseblümchen, die Frucht lässt nicht allzu lange auf sich warten, Weingartenpfirsich, Speckbirne, ein Hauch Sternfrucht. Mit Luft wird's in der Nase dezenter und die primären Aromen verfliegen etwas, jetzt zieht doch mehr Bundsandstein ins Glas. Am Gaumen feingliedrig, straff mit eher zarter Textur, trotzdem guter Schmelz vom Hefekontakt und großen Fass, typische Weißburgunder Cremigkeit, jedoch auch lebendig durch die saftige Säure, etwas würzig-rauchig im Abgang, die Frucht hier wieder etwas verhaltener. Ein leichter süffiger Einstiegsburgunder mit charmanten Zug und Struktur. [NH Jg. 2021]