Morstein ist die Toplage am Weingut von Philipp Wittmann und inzwischen auch die bekannteste Lage aus Westhofen. Die Lage ist mit über 100 Hektar eigentlich sehr groß, jedoch erbringen die einzelnen Parzellen sehr unterschiedliche Traubenqualitäten. Denn nur die Parzellen, die von einer der Kalkadern durchzogen werden, erbringen die Qualität für ein Großes Gewächs.

Zu diesem frühen Zeitpunkt ist der Riesling Morstein wie jedes Jahr noch etwas verschlossen. Die Frucht hält sich zurück, leicht rauchig mit etwas Pfeffer, dazu Melone und Birne, am Gaumen zeigt die Lage Morstein dann ihre Identität mit unglaublich intensiver Mineralik, die den Gaumen kalkig erschüttern lässt, sehr geradlinig und strahlig mit intensivem Zug nach hinten, dabei sehr saftig und zum Abgang hin kommt noch ein leichter Schmelz durch. Wieder ein großartiger Riesling aus dem Filetstück des Morstein, der noch Flaschenreife braucht, um sein Potenzial zu entfalten und den dezenten Babyspeck abzulegen. [CB 05/2016]

In der Nase reif und erstaunlich expressiv, viel Rauchigkeit kommt durch, dazu exotische Anklänge mit flambierter Ananas, Melone und fast etwas Speckigem, verändert sich mit Luft sehr stark und zeigt eine tolle Komplexität. Am Gaumen mit überbordender Kalkmineralik, zupackend und unnachgiebig, extrem minimalistisch, denn der Kalk erschlägt im positiven Sinne alles anders. Selten das man den Boden der Reben in dieser reinen Form ins Glas bekommt, ganz große Kunst, die Philipp Wittmann beherrscht. [CB 09/2016]