Heinrichs Cuvées aus 2016: Salzberg, Gabarinza und Pannobile

Früher stand das Burgenland und auch das Weingut Heinrich für kräftige, runde und opulente Rotwein-Cuvées mit internationalen Rebsorten, ausgebaut in neuen Barriques, um noch mehr Kraft und Fülle zu entwickeln. Dieser Stil brachte der Region viel Aufmerksamkeit und wirtschaftlichen Erfolg, wirkte aber eher austauschbar als identitätsstiftend.
Heutzutage stehen die Heinrichs als Vorreiter stellvertretend für die Entwicklung der besten österreichischen Weingüter, die mittlerweile mehr Wert auf den Charakter der Region und auf heimische Sorten legen. Die Weinberge werden biologisch bewirtschaftet, es wird bei allen Arbeitsschritten deutlich schonender gearbeitet und der Ausbau erfolgt nur noch in großen, gebrauchten Holzfässern. In den letzten Jahren hat Gernot Heinrich außerdem den Anteil der großen österreichischen Charaktersorte Blaufränkisch in seinen Cuvées kontinuierlich erhöht – auch im Salzberg teilen sich Blaufränkisch und Merlot brüderlich die Flasche.
Die Veränderungen in Weingarten und Keller haben natürlich einen immensen Einfluss auf die Weine und ihren Stil. Pannobile, Gabarinza und Salzberg sind feiner und strukturierter, mit mehr Finesse und toller Saftigkeit, allerdings auch mit etwas weniger Frucht und weichem Schmelz. Auch im kühleren 2016er Jahr fragen wir: ist das der beste Salzberg, den Heike und Gernot je gefüllt haben?

Pannobile 2016 für 25,50 €
Lebhafte und intensive Nase nach Blaubeeren, Schlehen, etwas Flieder, ein Hauch Marzipan und eine zarte Rauchigkeit nach Feuerstein. Am Gaumen eine Naturwein-Textur, saftig, traubig, leicht hefig, dabei leichtfüßig und animierend, uriger Gerbstoff – der mit Luft immer interessanter wird, lebendig auch die Säure, frische Kirsche und Zwetschgenröster, saftig und vielschichtig im Abgang.

Gabarinza 2016 für 39,90 €
Tiefdunkles Rubingranat, tiefe Nase nach Brombeerkonfit, rote Ribiseln, Kirsche, Hagebutte, ein Hauch Schlehen und etwas nasser Waldboden. Am Gaumen eine milde und mürbe Textur, würzig, saftig, stoffig dicht, feingranulares Tannin, sehr präzise Struktur, reife merlotlastige Beerenfrucht, die feine Säure unterstützt ein großes Finish.

Salzberg 2016 für 74,50 €
Auch in 2016 besteht der Salzberg zu gleichen Teilen aus Blaufränkisch und Merlot, dunkle Würze und tiefe schwarze Frucht geben den Weg für den Salzberg vor, hier kommt viel Struktur mit Ecken und Kanten vom Blaufränkisch aber auch seidige Textur und etwas Fülle vom Merlot. Die Sortenzusammenstellung ist gleich wie in 2015, aber der Alkohol ist etwas niedriger und die Säure noch etwas knackiger, Frische und drahtige Textur prägen ihn am Gaumen, Würze, ätherische Note und dunkle Beeren runden das legendäre Gewächs sehr stimmig ab.

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