Traditionelle -weil spontane- Maischegärung mit 100 % ganzen Trauben, Ausbau über 18 Monate in gebrauchten 300- und 500-Liter-Fässern. Unfiltriert abgefüllt. In der Nase anfangs Noten nach Veilchen, dazu kommen Bourbon-Vanille, frisches Heu, Roibusch-Tee, und feine Fruchtakzenten mit Wachholder- und roten Johannisbeeren, ein Hauch Cassis, vielleicht auch etwas Jodsalz. Am Gaumen eine sämige Textur mit kräutrigen Akzenten, würzig-beerig, auch ein bisschen wild (rohes Rindfleisch), animierende Säure und ein dezentes Tannin das bis in den Nachhall wirkt. Sicher einer der besten Lemberger im Ländle! [GB 11/2023]

Null Ohm rot 2022 ist das Gegenstück zu seinem weißen Bruder, und mit diesem Jahrgang kam hier auch kein Dornfelder mehr zum Einsatz sonder einzig und allein Spätburgundertrauben aus französischen Top-Klonen. Qualitativ ein großer Sprung zu den vorherigen Jahrgängen. Ausgebaut im kleinen und großen Holzfass bringt der Null Ohm rot eine energiegeladene, rotbeerige Frische ins Glas, die an einem Spätsommerabend im September für ungemeines Trinkvergnügen sorgt. Kühl, fokussiert und mit feinem Gerbstoff, das ist ernsthaftig und tiefgründig, mit straffer Textur, feiner Frucht und viel Lebendigkeit. [CB 09/2023]

Der Pinot Noir Monsieur Flørie ist eine neue Interpretation des Rheinhessischen Spätburgunder und der Name wie auch das stilistische Vorbild kommt aus der Ortschaft Fleurie im Beaujolais. Katharina wollte einen möglichst filigranen und zarten Spätburgunder erzeugen, daher wurden Teile des Weins interzellular vergoren, um mehr Frische und Frucht zu bekommen und den Gerbstoff möglichst feingliedrig zu bewahren. Die Umsetzung ist perfekt gelungen, das ist lebendiger Spaß Pinot Noir mit großer Finesse und noch größerem Trinkfluss.

Einladende aber kühle Nase nach Schwarzkirschen und Blaubeeren. Am Gaumen eine filigrane bis drahtige Textur, erfrischende Säure, nur zartes Tannin, intensiv fruchtig, dabei luftig und leicht, tänzelt so dahin - toller Trinkfluß. Gekühlt trinken! [GB Jg. 2020]

Der Handwerk Rosé von Betram-Baltes ist kein gewöhnlicher Wein dieser Kategorie und hat wenig mit den oftmals weichen und runden Rosés aus Spätburgunder zu tun. Julia und Benedikt haben früh gelesen, um die Knackigkeit zu bewahren und das ist ihnen ausgesprochen gut gelungen. Der Handwerk Rosé beginnt knackig, mit intensiver Aromatik und bleibt dabei sehr Frisch, mit Zitrus, Grapefruit und grünem Apfel zeigt er sich nicht klassisch für die Sorte, etwas Himbeere kommt dazu, die ist aber auch von der knackigen Sorte. Am Gaumen mit frischer Säure, wieder Grapefruit und dazu Limette, das ist fordernd und dabei auch ungemein erfrischend, man sollte Säure aber schön gern haben, geradlinig rast der Weine über die Zunge, minimalistisch und ohne einen Zentimeter abzuweichen. Rosé für Fortgeschrittene und perfekt als Frischmacher, wenn man mal einen Säurekick braucht. [CB 06/2023]

Der Spätburgunder Leistadter Kalkofen vom Weingut Rings ist als Erste Lage klassifiziert, lässt aber so manches GG hinter sich. Die Reben sind noch jung, aber trotzdem merkt man schon den kargen, kalkigen Boden und das enorme Potential, das in dieser Lage steckt. Vielschichtige würzige Nase mit dunklen Früchten: Sauerkirschen vermischt mit Cassis, Waldboden und ein floraler Touch, mit Luft kommt noch etwas Steinpilz hinzu. Am Gaumen eine puristische bis filigrane Textur, feines engmaschiges Tannin und eine sehr saftige Säure in guter Balance, wieder dunkle Beeren, Waldboden und etwas Zartbitterschokolade. Gutes Preis-Genuss Verhältnis! [GB Jg. 2020]

Riesling ist natürlich die Hauptsorte am Weingut Trossen aber es gibt auch ein paar Weingärten mit Spätburgunder und Dornfelder. Genau diese Weingärten landen im Trossen rot, der Dornfelder von etwas fruchtbarerem Lehmboden, der Spätburgunder bringt die Frische vom kargeren Schieferboden. Nach der Handlese und Selektion bleiben die zum Teil noch ungequetschten Beeren mit Stielen für 14 Tage offen auf der Maische stehen. Das sorgt für ein solides Tanningerüst, und eine feste Struktur bei gleichzeit viel dunkler Frucht und niedrigem Alkohol. Da ist viel Schwarzkirsche, etwas roter Beete, der mehrwöchige Ausbau in kleinen Holzfässern bringt noch eine leichte Rauchigkeit und ätherische Noten und neben der Reife schwingt auch eine kühle, animalische Komponente mit. Am Gaumen mit viel Saftigkeit und die leichte Kohlensäure bringt Frische - der Trossen Rot ist ein saftiger, animierender Trinkwein, der ruhig leicht gekühlt getrunken werden darf. [LA 02/2024]