Sand

Dieser Morillon stammt aus verschieden Lagen um Glanz, ein Ortswein also (oder "Dorflage" wie die Österreicher sagen). Helles Grüngelb, elegante Nase nach und Walnussblätter, mit einem Schuss Exotik, zart rauchige Nuancen. Am Gaumen saftige Tropenfrucht, Anklänge an grüne Äpfel und Limetten, festes Säurerückgrat, eher kerniger Sortentypus, etwas Mineralik, dabei sehr ausgewogen, druckvoll im Abgang. [GB Jg. 2012]

Der Grauburgunder Straden von Christoph Neumeister besticht mit eleganter Duftigkeit, in der Nase leichte Dörrobstnoten (Birne), dazu schöne exotische Anklänge: etwas Ananas, reife Mango, getrocknete Aprikosen und eine feine Würze. Am Gaumen mit sämiger Textur und viel Kraft, leicht mürbe Mineralik, dazu wieder Würze, etwas Ingwer, reifer Pfirsich und eine charmante Cremigkeit zum Abgang hin. [GB Jg. 2020]

Typisches Steirer-Cuvée "alter Schule" aus den Rebsorten Welschriesling und Sauvignon Blanc, sehr helles Grüngelb, fast kitschige Nase mit viel frischer Frucht (Reinzuchthefen), Stachelbeeren, etwas zu dominante Brennnessel, Limettenzeste, Fenchel und ein zarter Hauch von Gewürz-Nelken. Am Gaumen eine knallig-frische Textur mit lebendiger Säure, wieder etwas Brennnessel, grüner Apfel, glatt und unkompliziert, aber ein durchaus animierendes Trinkvergnügen. Ein leichter Sommerwein! [GB Jg. 2022]

Am Weingut Neumeister werden die Weine der Steirischen Klassik sehr schonend und langsam im Edelstahltank verarbeitet und anschließend auf der Feinhefe bis zur Abfüllung ausgebaut. In der Nase eine solide gelbe Frucht mit zarter Würze: Pfirsich, weiße Ribiseln, Melone, Grapefruit-Zeste, dazu etwas Zitronenmelisse, wirkt dadurch sehr animierend. Am Gaumen beginnt er aber mit einer frischen Textur, auch etwas Schmelz, die Frucht Anfangs wieder gedeckt, eher wieder weiße Ribiseln, bevor dann sehr würzige Nuancen um sich greifen, zum Finish hin kommt eine feine Säure durch, zarter Grapefruit-Touch in Nachhall. Ein Wein mit großem Spaßfaktor! [GB Jg. 2022 ]

Die Trauben für den Gebiets-Sauvignon-Blanc Südsteiermark stammen aus den biologisch bewirtschafteten Steillagen rund um Gamlitz, selektiv von Hand gelesen, geprägt von Sand-, Schotter- und Muschelkalkböden und klassisch im Stahltank ausgebaut. In der Nase gelbfruchtig, reife Williamsbirne und gelbe Stachelbeere, gelber Paprika, eine winzige Spur von Johannisbeerblättern. Am Gaumen eine saftige -leicht kräutrige- Textur, dezente Säure, leicht vegetale Anklänge, dazu etwas Minze und Birnenschale. Ein herrlich "leiser", trinkfreudiger Sauvignon und guter Sortenbotschafter. [GB Jg. 2022]

Auf den Steilhängen um das von der zweistöckigen Doppelkirche dominierte Örtchen Straden herum wächst der Weißburgunder für diesen Ortswein von Neumeister und kommt nach jeweils einem halben Jahr im Stahltank und großen Fässern auf die Flasche. Wenn auch offiziell kein Riede, so scheint in diesem Weißburgunder doch eindeutig die Charakteristik des Terroirs um das genannte Örtchen durch. Mit Ähnlichkeiten zu Neumeisters Sauvignon Blanc ist hier zunächst eine feine Kühle in der Nase, schnell tritt reifer, gelbfleischiger Pfirsich in Salzkräuterkruste dazu. Keine übermächtige Frucht, vielmehr sind die Aromen getragen von einer Würzigkeit, die zum Trinken animiert. Am Gaumen löst sich dieses Versprechen direkt ein: würzig, fast rauchig, zugleich saftig… von Gelbfruchtigkeit ist hier aber quasi nichts mehr zu schmecken! Stattdessen entwickelt sich ein ordentlicher Zug, getragen von der präsenten, aber nicht dominierenden Säure und einer gaumenkitzelnden Salzigkeit. Im Abgang lang, die dezente Rauchigkeit scheint sich hier gerade wohl zu fühlen, während der Trinkfluss einen schon zum nächsten Schluck ansetzen lässt… großer Spaß zum fairen Preis! [AK Jg. 2022]

Dieser Welschriesling stammt von über 40-jährigen Reben aus der Lage Steinbach und die Tiefe und Struktur die solche Reben mitbringen, spürt man auch gleich. In der Nase mit sehr würzigem Beginn, reife Melone, etwas Quitte, dazu kommt Muskatnuss und Fenchel, mit mehr Luft gehts dann ins Gelbfruchtige. Am Gaumen saftig und mit charmanter Kraft, ein leichter Gerbstoff kommt durch, etwas Ananas, leichte Mineralik, wieder mit Würze und einem weichen Finish. Schon lange der spannendste Welschriesling aus der Steiermark und ein toller Kontrast zu den leichten Fruchtbomben. [CB Jg. 2016]

Die Reben für diesen frischen, fruchtbetonten Chardonnay wachsen in erster Linie auf den lockeren, sandigen Lössböden des Bisambergs (östlich der Donau), ein kleinerer Teil von Wieningers Chardonnay wächst auf dem Wiener Hausberg bei Grinzing: dem vom Muschelkalk geprägten Nußberg (westlich der Donau).

Sehr helles Grüngelb, in der Nase ein vordergründig von grünen Früchten wie Apfel und Limette bestimmtes Aroma, begleitet von dem Duft weißen Flieders und einer ganz zarten Röstaromatik, die an die nicht aufgesprungenen Maiskörner am Boden einer Popcorntüte erinnern. Am Gaumen fruchtig und elegant, der Geschmack frischer, grüner Papaya und Kräuter wird getragen von einer interessanten Textur, die trotz der dezenten Säurestruktur einen charmanten Schmelz durchscheinen lässt. [LA Jg. 2021]

Der Wiener Gemischte Satz von Fritz Wieninger setzt sich aus 12 verschiedenen Rebsorten zusammen, darunter unter anderem Grüner Veltliner, Weißburgunder, Welschriesling, Riesling und Neuburger. Die Trauben werden zum gleichen Zeitpunkt und damit unterschiedlichen Reifegraden von Hand geerntet und nach kurzer Maischestandzeit gemeinschaftlich gekeltert, danach wird der Most im Stahltank vergoren und ausgebaut.

In der Nase bereits sehr offen mit floralen Anklängen, weiße Blüten, gelbe Früchte, Aprikosen, Pfirsich, dazu leicht zitrische Noten. Am Gaumen geradlinig und frisch, mit feiner Würze, zarter Säure und einem feinen Schmelz. Die Aromatik bleibt gelbfruchtig, Aprikose, Mirabelle und Zitronenzeste mit leicht herben Abgang. [ND Jg. 2021]