Wein des Monats November: Nittnaus Heidenboden rot 2016

Selbst die Auszeichnung der Kollektion des Jahres vom Gault Millau bringt Hans Nittnaus, genannt John, nicht aus der Ruhe. Diese Auszeichnung hat John verdient – groß war die Weinserie von Nittnaus schon immer, in den letzten Jahren ist sie aber noch vielschichtiger geworden. 

Aus diesem Grund haben wir mit dem 2016er Heideboden rot den Allrounder von Nittnaus als unseren Wein des Monats November ausgesucht. Das klassische Austro-Cuvée mit Zweigelt, Blaufränkisch und Merlot ist ein feingliedriger Charmeur, der einfach Spaß macht. 

In der Nase beginnt der Heideboden mit intensiver dunkler Frucht, Brombeere und reifer Schwarzkirsche, dazu feine Würze, etwas Wacholderbeeren und ein Hauch Salbei. Kraft ist vorhanden, insgesamt bleibt er aber auf der eleganten Seite. Am Gaumen beeindruckt die Saftigkeit und die charmante Struktur, wirkt leichtfüßig, wieder Würze und Wacholderbeere, etwas Pfeffer und Sauerkirsche, sehr feines Tannin, erinnert kurz an Kirschsaft, animierend und schon sehr zugänglich, kein großer Jahrgang, aber einer der äußerst viel Trinkspaß bereitet!

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Ein neuer Stil hält Einzug

Inzwischen gibt es am Weingut Nittnaus eigentlich drei Linien: die kraftvollen Cuvées Heideboden, Pannobile und Commondor aus den Golser Lagen haben vor mehr als 30 Jahren den Grundstein für den Erfolg gelegt. Später kamen karge Schiefer- und Kalklagen am Leithaberg auf der gegenüberliegenden Seite des Neusiedlersees dazu. Dort entsteht ein ganzes Arsenal an straffen und mineralisch geprägten Blaufränkern und Chardonnays mit viel Finesse und Charakter. Die neueste Linie ist auf dem Mist von Sohn Martin gewachsen – unter seiner Regie entstehen wilde und drahtige Naturweine, feingliedrig und puristisch, immer mit einem kleinen Stinkerl und viel Eigenständigkeit. 

John Nittnaus war in der umtriebigen Pannobile-Gruppe immer so etwas wie der Ruhepol. Wilde Kurswechsel waren nicht sein Ding, er hat seine Stilistik lieber langsam und stetig weiterentwickelt. Das hinderte ihn allerdings nicht daran, bei richtungsweisenden Entwicklungen wie der Expansion an den Leithaberg eine Vorreiterrolle zu spielen. Der jugendliche Drang von Martin bringt dazu viel frischen Wind und jede Menge neue Ideen ins Weingut, sein Einfluß aufs Sortiment ist mittlerweile deutlich bemerkbar und sicher einer der Gründe für die neueste Auszeichnung. Die beiden Winzer ergänzen sich also ausgezeichnet und wir können gespannt bleiben, was in den Köpfen und dem Keller der beiden noch so alles entsteht.

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