Stefan Grabler: Ein Steirer in München

In einem sind die Österreicher unschlagbar – nein, nicht Skifahren, sondern als Gastwirte! Stefan Grabler, unser liebster Steirer in München, hat zusammen mit Markus Hirschler in der Grapes Weinbar eine wunderbar gemütliche und familiäre Atmosphäre geschaffen, in der sie ihre Gäste mit einer ordentlichen Portion österreichischem Schmäh verwöhnen. Die Weinkarte im Grapes ist riesig und umfasst fast 1200 Positionen nahezu die ganze Welt, das Herz von Stefan schlägt dabei aber vor allem für die Klassiker. Er mag Weine mit Frische und Charakter, geradlinig, straff und vor allem sauber – die wilden Stinker überlässt er lieber dem Markus. Zu seiner Heimat, der Steiermark, hat er natürlich eine sehr innige Beziehung. Da behauptet er auch mal euphorisch, er sei im Zieregg geboren. Er stammt aber von der anderen Seite der Mur – sorry Stefan, aber das mussten wir richtig stellen! Viel Spaß mit Stefans Empfehlungen:

Tement – Sauvignon Blanc Südsteiermark 2019
»Weltweit wird oft nur von den großen Sauvignons aus Frankreich gesprochen und trotzdem wissen viele gar nicht, dass Sancerre immer Sauvignon Blanc ist. „nee nee Sauvignon mag ich nicht“ höre ich oft! Dann bringe ich sehr gerne und das meist blind den Sauvignon Südsteiermark von Armin Tement! *Begeisterung am Tisch* Vergeblich sucht man hier Aromen nach Ananas, Papaya, Stachelbeere oder ähnlichem. Und das ist gut so!
Stattdessen stechen Finesse, Leichtfüssigkeit, Mineralität, Trinkigkeit aus dem Glas! Eine Flasche geht easy bei den Vorbereitungen zum Abendessen, gerne auch eine Zweite! Wenn die Basis eines Weinguts schon so pfeift, ist es wenig verwunderlich, dass es das beste Sauvignon-Weingut der Welt ist! Armin und sein Bruder haben das Weingut nochmal einen Schritt nach vorne gebracht, obwohl es schon immer ganz oben war. Ich bin mir dennoch sicher, dass die Frau von Armin, Monika, auch einen sehr großen Anteil am Erfolg des Weinguts hat.
Natürlich habe ich als Südsteirer einen anderen Bezug zu den Weinen und dem Weingut, für mich bedeutet schon der erste Schluck Heimat. Das ist der Wein, den wir zu Hause immer kalt haben. Zum Schnitzel von der Oma am Sonntag, zur Jausen oder einfach als Terrassenwein, singt immer und in jeder Lebenslage. Zieregg ist ja quasi mein Geburtsort :). 
«

Julian Huber – Malterdinger 2016
»Die Weine vom Weingut Huber kenne ich leider erst seit 2014. Damals war der große Bernhard Huber der Top-Winzer in Deutschland, wenn es um Burgunder-Sorten ging. Leider verstarb er viel zu früh im Herbst 2014 und sein Sohn Julian musste übernehmen. Wenn wir heute die Weine vom Weingut Huber aus 2014 verkosten, merkt man ganz genau, dass diese von Julian sind. Säure, Reduktion, Präzision, Straffheit. Kein süßes Holz, keine Vanille, keine überreife Frucht. Dazu muss man sagen, dass Bernhard Huber das Weingut in die absolute Spitzenliga gehoben hat und Julian in große Fußstapfen treten musste. Aber er hat sofort seine eigene Handschrift in die Weine gebracht. Gut so!!!
Der Malterdinger weiß 2016 ist unglaublich fein geraten. Die Rebsorten sind komplett wurst, weil Rebsorten auch wurst sind (WB & CH). Herkunft wird für Julian immer wichtiger! Wenn Gäste burgundische Weine wollen, obwohl der Ausdruck komisch ist, muss ich Huber bringen! Die Weine spiegeln genau das wider, was wir in Burgunder-Weinen suchen. Keine Frucht, ein wenig Holz, straffe aber balancierte Säure, animierende Reduktion, perfekte Preis-Leistung! Macht mega Spaß! 
«

Ähnliche Beiträge:

Schreibe einen Kommentar