Dominik Kneidl: klassischer Riesling trifft abgefahrenen Veltliner

Wir kennen und begleiten Dominik schon einige Jahre in der Münchner Gastronomie, mittlerweile leitet er das kleine aber feine Usagi am Sendlinger Tor in München. Das Usagi ist ein sogenanntes Izakaya, grob übersetzt eine japanische Kneipe, in der aber gehobenes Essen, Weine und Drinks serviert werden. Seit seinem Engagement ist die ehemals winzige Weinkarte kontinuierlich gewachsen und umfasste zuletzt fast 200 Positionen. In seiner Brust schlagen zwei Weinherzen, die sich auch in seiner Weinkarte niederschlagen. Er liebt einerseits klassische deutsche Rieslinge, von trockenen GGs bis zu gereiften Süßweinen, andererseits aber auch abgefahrene Naturweine mit Grip und Struktur. Genau diese beiden Weinwelten treffen auch in seinen Empfehlungen aufeinander:

Matthias Knebel – Riesling Alte Reben 2018
»Zu Matthias‘ Weinen habe ich seit einiger Zeit einen sehr persönlichen Bezug. Anfang 2019 stand ich in seinen Weinbergen bei Winningen und durfte bei ihm mein Praktikum absolvieren. Die „Alten Reben“ stammen von 60 bis 70 Jahre alten Stöcken, großteils aus seinen Großen Lagen Röttgen und Uhlen. Wenn man einmal selber in diesen steilen Terrassen gestanden hat, versteht man die Weine umso mehr. Der Schiefer, der solch eine Mineralität und zugleich Tiefe hineinbringt, klar den heißen 2018er Jahrgang merkt man auch in dieser kühlen Region, die Frucht dominiert Anfangs etwas, aber gibt man dem Wein etwas Zeit und Luft gleicht es die typische Moselsäure wieder aus und der Wein ist in seiner Balance. Für mich ein typischer Vertreter der Region, blind klar erkennbar, aber ein Ortswein auf keinen Fall, mit dem Alte Reben hat man etwas größeres im Glas. Preis-Leistung ist für mich auf jeden Fall Top!«

Joiseph – Grüner Veltliner Fogosch 2018
»Das Weingut Joseph habe ich letztes Jahr auf der Naturweinmesse „Karakterre“ in Wien kennen und auch gleich bewundern gelernt. So in sich ruhend wie die Menschen, welche den Wein erzeugen, so ausgeglichen sind deren Weine. So eine Balance findet man selten! Wahrscheinlich ist es auch die Machart, keine Hilfe im Keller, etwas Maischestandzeit, was einem Grünen Veltliner meiner Meinung nach immer gut tut, wenn es um Textur geht und man noch eine Ebene mehr aufbauen will. Man sollte ihm Zeit gebend damit er so zur Entfaltung kommt wie „er“ es letztendlich will. Ein Wein bei dem ich sofort Lust auf den nächsten Schluck habe, aber auch ideal als Speisenbegleiter. Wenn man ausgewogene, in sich ruhende, aber zugleich Weine mit Zug sucht, dann ist man bei Joiseph richtig.«

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