Weinprobe: Die besten Weißweine Deutschlands

Am Freitag den 17. Juni hieß es bei uns wieder die besten Weißweine Deutschlands und da waren so einige Kracher dabei! Als Einstieg gab es einen Raumland Triumvirat Grand Cuvée aus 2009, etwas kraftvoller und dichter als der 2008er aber trotzdem sehr finessenreich und mit einer extrem feinen Perlage.

Raumland Sekt Triumvirat Grand Cuvée Brut IX 2009
Raumland Sekt Triumvirat Grand Cuvée Brut IX 2009

Im ersten Dreier-Flight gab es Weissburgunder aus drei verschiedenen Regionen. Van Volxem Windvogt 2014 vom Schiefer, Fürst Centgrafenberg 2014 vom Buntsandstein und Becker Wormberg 2012 vom Kalk. Der Van Volxem hatte Riesling-ähnliche Eigenschaften und zeigte eine intensive schiefrig-seifige Mineralik, war insgesamt aber auch der weichste und cremigste Weissburgunder. Fürsts Centrafenberg war, wie immer sehr elegant und feingliedrig, spürbar das er am meisten Holz abbekommen hatte, gut eingebunden allerdings, mit viel Frische und Zug. Beckers Weissburgunder war, wie mit 2012 zu erwarten, der kraftvollste und intensivste der drei Weine, intensive Würze, dezente Kalk-Mineralik, sehr jugendlich und noch etwas ruppig aber mit tollen Anlagen, mein Favorit.

Van Volxem Weissburgunder Windvogt 2014, Fürst Weissburgunder Centgrafenberg 2014 und Becker Weissburgunder Wormberg 2012
Van Volxem Weissburgunder Windvogt 2014, Fürst Weissburgunder Centgrafenberg 2014 und Becker Weissburgunder Wormberg 2012

Im zweiten Flight kamen Chardonnays ins Glas, Wittmanns Reserve aus 2014, Rebholz R 2014 und Huber Schlossberg aus 2013. Wittmann war der eleganteste und feinste Chardonnay mit der intensivsten Kalknote, sehr saftig und mit toller Säure. Der Rebholz Chardonnay kam ihm in Sachen Frische allerdings erstaunlich nahe und zeigte sich von einer erstaunlich eleganten Seite, etwas weicher und schmelziger am Gaumen. Huber war der Favorit und wurde seiner Rolle gerecht, auch wenn er noch als Kraftpaket daherkommt, war die Struktur und die ungemein burgundische Art schon jetzt beeindruckend.

Wittmann Chardonnay Reserve 2014, Rebholz Chardonnay R 2014 und Huber Chardonnay Schlossberg 2013
Wittmann Chardonnay Reserve 2014, Rebholz Chardonnay R 2014 und Huber Chardonnay Schlossberg 2013

Jetzt war es Zeit für Riesling im dritten Flight, deshalb wurde in die Vollen gegriffen mit drei 2014er GGs: Schäfer-Fröhlich Stromberg, Battenfeld-Spanier Schwarzer Herrgott und Knipser Mandelpfad. Der sehr stimmige und weiche Knipser musste in Sachen Struktur sehr schnell die anderen ziehen lassen, war aber mit Charme und viel Frucht dabei. Der Schwarze Herrgott hatte dagegen eigentlich gar keine Frucht, Struktur, Mineralik und Säure sind seine Säulen, puristischer geht es nicht mehr, grandioser Wein, der gerne noch für ein paar Jahre im Keller verschwinden darf. Der Stromberg ist so etwas wie der Kompromiss der anderen beiden, viel Frucht und dazu noch richtig viel Struktur und schon tolle Harmonie, deshalb auch knapp vor Herrgott mein Favorit, hier war die Trinkfreude einfach noch mal größer.

Schäfer-Fröhlich Riesling Stromberg GG 2014, Battenfeld-Spanier Riesling Schwarzer Herrgott GG 2014 und Knipser Riesling Mandelpfad GG 2014
Schäfer-Fröhlich Riesling Stromberg GG 2014, Battenfeld-Spanier Riesling Schwarzer Herrgott GG 2014 und Knipser Riesling Mandelpfad GG 2014

Noch mal Riesling im vierten, diesmal alle drei Weine aus dem hoch bewerteten 2007er Jahrgang: Heymann-Löwenstein Laubach, Dönnhoff Hermannshöhle und Bürklin-Wolf Ungeheuer. Insgesamt deutlich reifer und dichter als die 2014er, jedoch konnte der Bürklin-Wolf durch seine Finesse und Eleganz beeindrucken. Perfekte Flasche mit grandioser Harmonie, erstaunlich straffer Säure für den warmen Jahrgang und einer tollen Komplexität. Die Flasche von Heymann-Löwenstein war wohl nicht ganz perfekt, wirkte schon deutlich älter und war fast ausladend opulent, seifige Schiefer-Mineralik kam zwar auch durch, wirkte aber etwas breit und drucklos. Dönnhoffs Hermannshöhle war wie meist eher zurückhaltend und ruhig, ein feiner und eleganter Riesling-Vertreter, zarte Struktur und leicht schmelzige Anklänge, etwas Würze kam zum kraftvollen Abgang hinzu.

Heymann-Löwenstein Riesling Uhlen Laubach 2007, Dönnhoff Riesling Hermannshöhle GG 2007 und Bürklin-Wolf Riesling Ungeheuer GC 2007
Heymann-Löwenstein Riesling Uhlen Laubach 2007, Dönnhoff Riesling Hermannshöhle GG 2007 und Bürklin-Wolf Riesling Ungeheuer GC 2007

Als würdiger Abschluss zeigt sich dann ein Riesling Wehlener Sonnenuhr Spätlese 2002 von JJ Prüm von seiner besten Seite, perfekte Harmonie und dabei mit feiner Mineralik und vor allem einem unglaublichen Trinkspaß, da hätte es gerne auch eine Magnum sein dürfen!

J.J. Prüm Riesling Wehlener Sonnenuhr Spätlese 2002
J.J. Prüm Riesling Wehlener Sonnenuhr Spätlese 2002

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