Dieser Grauburgunder hat eine außergewöhnliche Farbe, helle Zwiebelschale, die er von der 24-stündigen Maischestandzeit und der -für diese Rebsorte typischen- graubraunen Beerenschale bekommen hat. In der Nase mit überaus würzigem Beginn, etwas Zimt und Kardamom, dazu reifer Boskop, Ringlotten und Grapefruit, ein warmer einladender Duft. Am Gaumen eine unerwartete Explosion, ungemein würzig und intensiv, rosa Pfeffer, rauchiger Stein, sehr lebhafte Säure mit viel Grip von der Phenolik und vom Gerbstoff, erinnert an eine oxidierte Birnenschale, erst hintenraus kommt ein zarter Schmelz hinzu, gute Länge. Legt mit Luft enorm zu! [GB Jg. 2019]
Gemeinsam mit der Weinhandlung Rohstoff aus Deidesheim haben wir eine neue Eigenedition aufgelegt, diesmal einen leichten, frischen und saftigen Rotwein vom Weingut Rebholz. So eine Kollaboration kann ja eigentlich auch nur in der Pfalz entstehen, denn die Geselligkeit der Pälzer Buwen ist und bleibt unübertroffen.
Es ist August 2021, wir füllen gerade unseren Chardonnay Cloudy am Weingut Seckinger. Irgendwann marschiert Johannes Lochner von Rohstoff in den Keller, er wolle mal probieren, was wir da eigentlich füllen. Und natürlich wüsste er auch, dass es Bier gibt. Kurze Zeit später steht auch Valentin Rebholz im Keller, war in der Nähe. Es wird gefachsimpelt und diskutiert, schnell sind wir mit Rohstoff einer Meinung, Händler sollten auch mal gemeinsame Projekte machen, miteinander ist man ja immer stärker.
Natürlich hat Valentin zufällig eine Fassprobe dabei: ein einmaliges Weinprojekt für einen leichten und filigranen Rotwein von alten Reben aus dem Siebeldinger Starkenberg. Die Familie Rebholz hatte das feine Stück Weinberg nur für einen einzigen Jahrgang 2019 im Ertrag, bevor sie es wieder abgegeben hat. Größtenteils auf Ganztrauben vergoren und im gebrauchten Holzfass ausgebaut, kamen dabei 500 Flaschen eines animierenden und süffigen Rotweins heraus, wie es ihn sonst bei Rebholz nicht gibt. Kaum war die Flasche auf, waren wir uns mit Rohstoff einig, diesen einmaligen Wein gemeinsam unters Volk bringen zu müssen.
Die Trauben für diesen Weißburgunder kommen aus den Würzburger Lagen Stein, Kirchberg und Innere Leiste. In der Nase Melone, gelber Apfel und Mirabellen, rauchiger Klak, ein Hauch Waldmeister und andere Gartenkräuter. Am Gaumen eine sämige Textur, ganz feine Säure, geht wunderbar ins Mineralische über, sehr elegant, stimmig und mit gutem Trinkfluß. [GB Jg. 2021]
Der Birkweiler Mandelberg, ein Südsüdosthang, mit reinem Muschelkalk im Unterboden (im Trias vor 240 Millionen Jahren entstanden) ist ideale Voraussetzung um große Burgunder zu erzeugen. Wie immer ist der Mandelberg der kraftvoller Weissburgunder und beginnt mit reifer Frucht, etwas Maracuja und Mango, dazu Mandarine und reifes Steinobst, konzentriert und füllig, ein Power Weissburgunder, der trotzdem nicht überladen wirkt. Auch am Gaumen kommt der Mandelberg über die Kraft und eine gewisse Opulenz, dazu gibt es kompakte Würzigkeit, die fast ins pfeffrige geht und wieder reife Fruchtaromatik mit deutlich exotischen Noten, aber auch etwas Rauchigkeit und speckigem Druck. [CB 09/2023]
Jancis Robinson schreibt:Delicate and complex floral aromas and a sweet hint of fresh almonds. Citrus concentration on the generous palate, softened with quiet herbaceous underpinnings and finely spiced with white pepper. Long and persistent with lingering stone fruit. Playful elegance and nuance with the promise of much more to come. (PS)