Kalk- und Buntsandstein sind das Fundament des Böhlig, der in den Händen von Kellermeister Nicola Libelli so fokussiert, geradlinig und straff gelingt, dass man schon manchmal ins Grübeln kommt warum das jetzt "nur" Premier und nicht Grand Cru ist. Die Bürklin typische elegante Reduktion, gelbe reife Frucht, aber auch eine intensive Steinigkeit geben den Ton in der Nase an. Der Gesamteindruck am Gaumen dann sehr clean, straight und saftig, Granny Smith Äpfel und Zitronenzeste getragen von einer pointierten Mineralität, jetzt schon sehr ausgewogen, in sich ruhend und dennoch druckvoll mit einem ordentlichen Zug. [LA Jg. 2021]
Der Langenmorgen zeigt sich erstaunlich expressiv und offen, viel Frucht mit reifen, fast exotischen Aromen, dazu zitrisch und kühle Anklänge, deutlich der charmanteste Riesling des Sortiments, das bringt die warme Lage Langenmorgen auch in einem kühlen Jahr mit. Am Gaumen mit Dichte und einer stoffigen Textur, sehr saftig und wieder mit reifer Frucht, etwas Mango und Papaya, Williamsbirne und Zitronenmelisse, bleibt sehr balanciert am Gaumen und feine Grapefruit zieht bis zum Schluss. [CB 09/2022]
Ein Teroldego aus der kühleren Lage Sgarzon, die Trauben reifen etwas später und der Wein ist noch filigraner als die anderen Weine von Foradori. Der Sgarzon wird in Tonamphoren ausgebaut und bleibt ingesamt 8 Monate auf der Maische, diese wird allerdings nicht bewegt, wordurch die Extraktion nicht überbordend ist, anschließend kommt er unfiltriert in die Flasche. Tintige Nase mit säuerlichem Duft nach Blaubeeren, Schlehen, Rote Bete, Tabak, Flieder, Roggenbrot und wilden Kräutern. Am Gaumen eine feine kühle Struktur, lebendig und markant in der Säure, erdiges feingranulares Tannin, gut verwobene Mineralität, leicht nussige Nuancen, bleibt straff bis ins Finish, lässt aber seine Eleganz und sein Potential schon aufblitzen, sehr gute Länge. Ein außergewöhnlich intensives Weinerlebnis - geben Sie ihm Zeit! [GB Jg. 2018]