Gewohnt trüb und strohgelb fließt die Cuvée aus Chardonnay (vom Kalk) und Weißburgunder (vom Löss) ins Glas. Nach 10-monatigem Ausbau auf der Hefe im kleinen, gebrauchten Holz präsentiert sich der Null Ohm weiß 2022 wie sein Vorgänger von einer einladend gelbfruchtigen Seite: in der Nase ein ausgeprägtes Ananasaroma, reifer gelber Pfirsich gesellt sich dazu, ebenso eine feine Prise Floralität von weißem Flieder, hintergründig begleitet von einer frischen Kräuterwürze und getragen von einer eleganten, zart rauchigen Reduktion. Am Gaumen extrem saftig, dicht, die lebendige Säure vereint sich auf optimale Weise mit einer gewissen Cremigkeit, ein bisschen junge Haselnussaromatik kommt jetzt noch mit ins Spiel und die Reduktionsnoten melden sich auch nochmal. Da ist viel, viel Juice, sehr ausgewogen und ganz ohne Trinkwiderstand; Null Ohm – Viel Ommm quasi. [LA 09/23]
Ein neuer Wein am Weingut Trossen, der eher aus der Not geboren wurden, denn der 2021 Jahrgang wurde durch Peronospora stark minimiert. Der Pinot Pur machte dem Winzer aber so viel Spaß, dass der sonst eher ruhige Rudolf regelrecht euphorisch wurde. Der Pinot Pur ist eine Cuvée aus Weißburgunder und Grauburgunder von befreundeten Winzern von der oberen Mosel, veredelt mit ein klein wenig Trossen Riesling.
Die Nase beginnt mit einer spannenden Mischung aus kühler Kräuterwürze und weicher Frucht, Minze, Salbei und Lavendel, dazu reifer Pfirsich, etwas Birne und überreife Melone, würzig, ruhig und reif, man merkt den charmanten Einfluss der Burgundersorten, die der Nase Fülle und Charme verleihen. Am Gaumen mit saftiger gelber Frucht, animierende aber charmante Säure, weich abgepuffert, wieder Melone, Quitte und gelbe Speckbirne, ein animierender Schmeichler mit feiner Würzigkeit zum Abgang hin, viel Zug und feine Struktur. Der perfekte Wein, um sich an die Weine von Rudolf Trossen ran zu trinken! [CB 06/2022]
Ein etwas anderer "Ortswein", der schön die Stilrichtung von den Seckinger Brüdern aufzeigt: spontan vergoren, etwas Maischekontakt, im großen Holzfass ohne Schwefel aber inkl. BSA ausgebaut. Intensive Nase nach Birnenschale, gekochtem Fenchel, Grapefruitzeste, dazu leicht kräutrige Nuancen. Am Gaumen eine herrliche Mundfülle, Schmelz auf der einen - feine Säure aus der anderen Seite, zarte Phenolik mit gutem Gripp, Pistazienkerne und leicht salziges Quittengelée im Nachhall. [GB 10/2019]