Ein etwas anderer "Ortswein", der schön die Stilrichtung von den Seckinger Brüdern aufzeigt: spontan vergoren, etwas Maischekontakt, im großen Holzfass ohne Schwefel aber inkl. BSA ausgebaut. Intensive Nase nach Birnenschale, gekochtem Fenchel, Grapefruitzeste, dazu leicht kräutrige Nuancen. Am Gaumen eine herrliche Mundfülle, Schmelz auf der einen - feine Säure aus der anderen Seite, zarte Phenolik mit gutem Gripp, Pistazienkerne und leicht salziges Quittengelée im Nachhall. [GB 10/2019]
Der Rouge aus der Village Village Serie wird aus Trauben eine 50-jährigen Portugieser Weingarten gekeltert. Auch hier dominiert der Kalkboden und gemeinsam mit der Kühle der Lage, sowie dem alter der Reben entsteht ein engmaschiger und konzentrierter Portugieser mit festem Rückgrat. Nach einer kurzen Maischegärung mit Ganztrauben und wenig Bewegung der Maische geht es ins kleine Holzfass, vor der Füllung kommt dann noch ein kleiner Schuss Sylaner dazu, Christoph sagt: "Für die Freshness!".
Dunkel, würzig und intensiv beginnt der Rouge, mit viel Kirsche, Brombeere und kühlen Kräutern, Lavendel und Salbei, dazu ein feine Rauchigkeit, eng verwoben und konzentriert, jedoch bleibt der Wein immer Frische und in gewisser Weise auch leichtfüßig. Am Gaumen mit reifen und sehr mürben Tanninen, das packt zu, löst sich aber auch wieder wunderschön auf, auch hier dunkle Frucht, etwas sehr beeriges und saftiges schwingt mit, der breite Grip löst sich und die Frische ist das letzt das man spürt. Auf jeden Fall leicht gekühlt trinken, dann macht der Village Village Rouge am meisten Spaß. [CB Jg. 2021 09/2022]