Die Trauben für den Weißburgunder Oberrotweil (früher RS) stammen überwiegend von präferierten Löss-Lagen des Käslebergs, Ausbau und der biologische Säureabbau erfolgten im großen Holzfass (1200 L) aus badischer Eiche. Er stellt das Bindeglied zwischen Gutswein und Großes Gewächs dar, das Holz ist schon spürbar, aber er ist trotzdem schon deutlich komplexer als der Gutswein und früher Zugänglich als die GGs.
In der Nase dicht und intensiv, leicht exotischer Einschlag dazu ein zarter Holztouch, Apfelfrucht, gelbe Stachelbeeren, reifer Pfirsich und etwas Apfelblüten, im Hintergrund eine dezente reduktive Rauchigkeit, insgesamt auf der weichen und einladenden Seite. Am Gaumen eine stoffige Textur mit gutem Grip, dazu eine saftige Säure, wieder etwas Exotik, schon jetzt sehr harmonisch, wird mit Luft immer komplexer - und ist am Schluß ganz nahe bei einem guten Chardonnay, ein toller Weißburgunder mit Charme und Struktur. [GB 11/2023]