Dieser Chardonnay wächst in der Ortschaft Bürgstadt auf einer kargen Buntsansteinparzelle, die ursprünglich zur Großen Lage Centgrafenberg gehörte und inzwischen als Erste Lage klassifiziert ist. Der Kalkanteil ist niedrig und der rote Buntsandstein bringt dem Bürgstadter Berg immer etwas mehr Charme und reifere Frucht. Vergoren und ausgebaut wird neuen und gebrauchten Barriques, im Holz für knapp 12 Monate auf der Vollhefe, bevor es mit der Feinhefe für ein halbes Jahr in den Stahltank geht, um die Frische und Finesse zu schärfen.
In der Nase beginnt der 2019er Bürgstadter ganz und gar nicht zurückhaltend, extrovertiert und intensiv, frische und reife Frucht, hochreifer Pfirsich, Melone und fast etwas Mango, dazu auch etwas Röstnoten vom Holz, das etwas präsenter als in den letzten Jahren ist, gibt mächtig Gas. Am Gaumen mit bizeligem Beginn, frisch und unruhig, die Säure ist da, dazu wieder reife Frucht, wirkt stoffig und bekommt dazu einen feinen Schmelz, intensiv und tiefgründig, kein Leisetreter, sondern ein richtiger Draufgänger, mit Spannung und einnehmender Frucht. [CB Jg. 2019]
Der Orts- bzw. Terroirwein "Muschelkalk" (ein marines Sediment aus dem deutschen Trias) stammt aus den Lagen IM SONNENSCHEIN und MANDELBERG. In der Nase Ananas, kandierte Zitronenschale, Quitte, Rauch und feine mineralische Akzente. Am Gaumen eine präzise Struktur, bizzeliges aber harmonisches Säurespiel, man spürt den Kalk, tolle Mineralik mit einer Spur Salz, reife Fruchtelemente - wieder Quitte, druckvoll und lang. [GB 05/2020]
Rund um das Weingut gelegen ist der Bürgstadter Berg. Im Burgund würde man diesen wohl als 1er Cru bezeichnen. Er prägt mit seinen Buntsandsteinverwitterungsböden maßgeblich die Charakteristik der Fürst'schen Rotweine. In Der Nase Walderdbeeren, Moos, feuchtes Unterholz, Graphit und zart ätherische Noten (ein wenig "nasser Festzen"). Am Gaumen beginnend ein zarte Fruchtsüsse mit einem feinen Schmelz, bevor eine kräftige Säure einsetzt, dazu leichte Feuerstein Nuancen, mittleres Tannin, sehr harmonisch und gute Länge. [GB Jg. 2018]
Die Trauben für den Weißburgunder Reserve stammen aus den bekannten Westhofener Spitzenlagen, die stark vom Kalk geprägt sind. Der Wein wird im Kleinen sowie im großen Holzfass ausgebaut und lagert für mindestens 15 Monate auf der Hefe. In der Nase Galia-Melone, etwas nach Apfel-Streuselkuchen, zu Beginn auch minimales Holz bzw. eine feine Reduktion, dazu leicht kräutrige Noten und Kalk - der Frische versprüht. Am Gaumen eine zart schmelzige Textur mit einem eindrucksvollen Säurespiel (2021 ist erkennbar), weißer Pfirsich, dazu ein Hauch Honigmelone und eine dezente kalkiger Mineralik im Abgang. [GB Jg. 2021]