Im Vergleich zum Kabi dürfen die Trauben für die Spätlese ein paar Tage bzw. Wochen länger reifen und können so mehr Zucker entwickeln. Ob trocken oder restsüß, entscheidet der Winzer dann selbst im Keller. Die Herrenberger Spätlese von Hofgut Falkenstein bringt mit seinen dezenten 8% vol. eine herrliche Süße mit, die aber durch die knackige Säure mehr als ausgeglichen wird. Zunächst ein feiner Duft nach weißen Blüten, grünem Apfel, Zitrone und nassem Stein. Relativ verhalten und dann die Überraschung am Gaumen: Die Säure macht Zisch auf der Zunge, ist expressiv, fast schon aufbrausend. Die Riesling-Frucht zieht nach und zusammen mit der Fruchtsüße hat das Ganze richtig Nachdruck. So viel Power und so wenig Alkohol - herrlich! [AS Jg. 2022]